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USA und NATO

10 Milliarden Dollar: Neues System für Ukraine-Waffenlieferungen

Heute, 06:01 · Lesedauer 2 min

Die USA und die NATO arbeiten laut Insidern an einem neuen Modell zur Lieferung von US-Waffen an die Ukraine. Deutschland liefert unterdessen zwei Patriot-Systeme.

Ein neues System soll die Ukraine mit Waffen ausstatten: Die NATO-Staaten sollen dabei die Käufe oder Transfers finanzieren, sagen drei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Demnach soll die Ukraine die von ihr benötigten Waffen in Tranchen von rund 500 Millionen Dollar priorisieren.

Die NATO-Verbündeten würden dann unter der Koordination von Generalsekretär Mark Rutte untereinander aushandeln, wer für die Posten auf der Liste spendet oder bezahlt.

Laut einem europäischen Insider sollen auf diesem Weg Waffen im Wert von zehn Milliarden Dollar (8,77 Milliarden Euro) für die Ukraine bereitgestellt werden.

Patriot-Systeme aus den USA, von Europäern bezahlt

Am Freitag teilte zudem das deutsche Verteidigungsministerium mit, dass man der Ukraine kurzfristig zwei weitere Patriot-Raketenabwehrsysteme liefere. In einem ersten Schritt werden in den kommenden Tagen Startgeräte ("Launcher") geschickt, in einem zweiten Schritt würden innerhalb der nächsten zwei bis drei Monate weitere Systemanteile übergeben.

Mit dem US-Verteidigungsministerium wurde vereinbart, dass Deutschland im Gegenzug als erste Nation und beschleunigt neu produzierte Patriot-Systeme der neuesten Generation erhält. Bezahlt werden sie von Deutschland.

Nach dem Besuch des deutschen Verteidigungsministers Boris Pistorius in Washington hatte Deutschland sich bereit erklärt, die Waffen zu finanzieren. Sie sind angesichts der täglichen Angriffe Russlands auf Städte in der Ukraine für das Land besonders wichtig. Allerdings wollten die USA direkt keine liefern. Deutschland wiederum hat bereits drei eigene der Ukraine gegeben und braucht die übrigen zur Landesverteidigung. 

Norwegen hatte sich bereit erklärt, ein weiteres System zu bezahlen. Aber auch hier ist unklar, wer es liefern könnte. Die Ukraine hatte erklärt, sie brauche etwa zehn weitere Patriots für die effektive Landesverteidigung.

Elf Verletzte nach russischem Drohnenangriff

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine geht unterdessen unvermindert weiter. Bei einem schweren russischen Drohnenangriff auf die ostukrainische Stadt Charkiw wurden laut Behörden mindestens elf Menschen verletzt. Unter den Verletzten seien ein fünf Monate alter Säugling und zwei Kinder im Alter von neun und zehn Jahren, teilten die Behörden mit. 

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Zusammenfassung
  • Die USA und die NATO entwickeln ein neues Modell, bei dem NATO-Staaten Waffenlieferungen an die Ukraine in Tranchen von jeweils rund 500 Millionen Dollar finanzieren und insgesamt bis zu zehn Milliarden Dollar bereitstellen.
  • Deutschland liefert kurzfristig zwei weitere Patriot-Raketenabwehrsysteme an die Ukraine und erhält im Gegenzug als erste Nation neue Systeme der neuesten Generation, die von Deutschland bezahlt werden.
  • Bei einem russischen Drohnenangriff auf die ostukrainische Stadt Charkiw wurden mindestens elf Menschen verletzt, darunter ein fünf Monate alter Säugling und zwei weitere Kinder.