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"Nur für den Fall"

Medwedew-Äußerungen: Trump schickt Atom-U-Boote los

02. Aug. 2025 · Lesedauer 4 min

US-Präsident Donald Trump kündigt als Reaktion auf Äußerungen des früheren russischen Präsidenten Dmitri Medwedew die Stationierung von zwei Atom-U-Booten "näher an Russland" an.

Er habe angeordnet, dass die U-Boote in "entsprechenden Regionen" Position bezögen, für den Fall, dass diese "törichten und aufrührerischen Äußerungen" mehr als nur das seien, schrieb Trump am Freitag auf "Truth Social". 

Auf die Frage eines Journalisten des ultrakonservativen US-Senders Newsmax, ob die Boote dann näher an Russland seien, sagte er: "Ja, sie sind näher an Russland".

"Unbeabsichtigte Konsequenzen"

Die Verlegung geschehe "nur für den Fall, dass diese törichten und provokativen Äußerungen mehr als nur das sind", schrieb der Republikaner zuvor auf seiner Plattform.

Der Republikaner erklärte auch nicht, um welche U-Boote es sich genau handelt. Laut einem früheren Bericht des Forschungsdienstes des US-Kongresses hat die Navy sowohl atomgetriebene U-Boote ohne und mit Atomwaffen an Bord.

"Worte sind sehr wichtig und können oft zu unbeabsichtigten Konsequenzen führen", schrieb Trump weiter. Er hoffe, dass dies nicht einer dieser Fälle sei.

Medwedew ist Vize-Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates. Er und Trump hatten am Donnerstag gegenseitige Drohungen auf Social Media ausgetauscht. Anlass war Trumps Drohung mit Strafzöllen gegen Russland, falls Moskau keiner Waffenruhe mit der Ukraine zustimme. Er hatte sein Ultimatum dafür an Kremlchef Wladimir Putin von 50 auf zehn Tage verkürzt.

Trump hatte erklärt, er wolle auch Indien wegen seiner Handelsbeziehungen mit Russland mindestens 25 Prozent Zölle und eine "Strafe" aufbrummen und nannte beide Volkswirtschaften "tot".

Enger Vertrauter von Putin

Medwedew, ein enger Vertrauter von Staatschef Wladimir Putin, drohte daraufhin auf der Plattform "X" unter anderem eine direkte militärische Auseinandersetzung zwischen Russland und den USA an. Jedes Ultimatum sei demnach ein Schritt auf dem Weg zum Krieg. Trump bezeichnete er unter anderem als "Opa". Medwedew ist seit Kriegsbeginn wegen seiner notorischen antiwestlichen Ausfälle - teils garniert mit Atomdrohungen - bekannt.

Medwedew schrieb auch, der US-Präsident solle sich an die Gefährlichkeit von Zombies erinnern, wenn er über den Tod der indischen und russischen Wirtschaft philosophiere.

Trump: "Wir sind absolut vorbereitet"

Trump sagte später vor Journalisten über die Verlegung der U-Boote: "Nun, wir mussten das tun." Es sei eine unangemessene Drohung ausgesprochen worden - deshalb müssten die USA vorsichtig sein. "Ich tue das also aus Gründen der Sicherheit für unsere Bevölkerung." Medwedew habe über "Atom" gesprochen - und wenn es darum gehe, müssten die USA vorbereitet sein. "Und wir sind absolut vorbereitet", betonte Trump.

Auf die Frage, ob sich seine Sicht auf Putin verändert habe, sagte Trump dem Sender Newsmax: "Er ist offensichtlich ein harter Brocken", in dieser Hinsicht habe sich seine Einschätzung nicht geändert. Aber er sei überrascht, dass Putin und er zahlreiche gute Gespräche gehabt hätten, die zu einem Ende des Krieges hätten führen können - und plötzliche flögen Bomben.

Der US-Präsident hatte am Donnerstag angekündigt, dass sein Sondergesandter Steve Witkoff nach seinem Besuch in Israel weiter nach Russland reisen soll. Details zu Witkoffs geplanter Reise nannte er nicht. Am Freitag hielt sich Witkoff zunächst noch im Nahen Osten auf und machte sich ein Bild von der Lage im Gazastreifen.

Elf Verletzte nach russischem Drohnenangriff

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine geht unterdessen unvermindert weiter. Bei einem schweren russischen Drohnenangriff auf die ostukrainische Stadt Charkiw wurden laut Behörden mindestens elf Menschen verletzt. Unter den Verletzten seien ein fünf Monate alter Säugling und zwei Kinder im Alter von neun und zehn Jahren, teilten die Behörden mit. 

Russland unter Druck: "Wirklich böser Trump" kennt "keine Schranken"

Zusammenfassung
  • US-Präsident Donald Trump hat als Reaktion auf Drohungen von Dmitri Medwedew die Stationierung von zwei Atom-U-Booten näher an Russland angeordnet.
  • Trump drohte Russland mit Strafzöllen und verkürzte das Ultimatum für eine Waffenruhe mit der Ukraine von 50 auf 10 Tage, während er auch Indien mit mindestens 25 Prozent Zöllen wegen dessen Russland-Geschäften belegen will.
  • Bei einem russischen Drohnenangriff auf die ostukrainische Stadt Charkiw wurden laut Behörden mindestens elf Menschen verletzt, darunter ein fünf Monate altes Baby und zwei weitere Kinder.