APA/FLORIAN WIESER

Ab Samstag in Kraft: Waffenverbot nicht nur am Reumannplatz

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Nach mehreren Messerangriffen hat die Wiener Landespolizeidirektion ein Waffenverbot am Reumannplatz in Wien-Favoriten verordnet. Nun wurden die Details veröffentlicht: Das Verbot gilt ab Samstag - und reicht fast bis zum Hauptbahnhof. Zusätzlich werden mobile Polizeibüros aufgestellt.

Ab Samstag, 30. März, um 8 Uhr gilt im Inneren Favoriten eine Waffenverbotszone. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) hatte diese nach mehreren Vorfällen mit Messern angeregt, Wiens Polizeipräsident Gerhard Pürstl hat die entsprechende Verordnung nun unterzeichnet. 

Wie der Verordnung zu entnehmen ist, betrifft die Zone nicht nur den Reumannplatz selbst. Sie reicht nun vom Platz der Kulturen beim Hauptbahnhof bis vor den Antonsplatz bei der Waldgasse. Die Verbotszone umfasst also die gesamte Fußgängerzone auf der Favoritenstraße, den Keplerplatz und den Reumannplatz.

Auch das Gebiet rund um die belebte Flaniermeile ist betroffen: Das Verbot gilt zwischen Laxenburgerstraße und Sonnwendgasse/Herndlgasse.

Vorerst gilt die Waffenverbotszone bis 30. Juni - kann aber verlängert werden. 

"Gefährliche Gegenstände" betroffen

In dieser Zone sind - wie auch schon am Praterstern - nicht nur Waffen nach dem Waffengesetz, sondern auch gefährliche Gegenstände verboten. "Und zwar jene gefährlichen Gegenstände, die geeignet sind und den Umständen nach dazu dienen, Gewalt gegen Menschen oder Sachen auszuüben", so die Landespolizei in einer Aussendung.

Wer die Zone mit gefährlichen Gegenständen, wie etwa Messern, betritt, muss also künftig "einen nachvollziehbaren und gesetzeskonformen Grund für das Mitführen vorbringen", so die Polizei. Bei Verstößen drohen Verwaltungsstrafen von bis zu 1.000 Euro, im Wiederholungsfall sogar von bis zu 4.600 Euro.

Bevölkerung kann Anliegen deponieren

Zusätzlich zur Verbotszone werden mobile Büros in Klein-Lkw am Reumann- und Keplerplatz als Anlaufstelle für die Bevölkerung aufgestellt. Die von der Stadt zur Verfügung gestellten Büro-Trucks, die im Polizei-Design gehalten sind, "sind besetzt von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt Wien, insbesondere dem Büro für Sofortmaßnahmen und der Wiener Polizei", erläuterte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). 

"Warum muss man in Wien mit einer Waffe unterwegs sein?"

Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) im Interview.

Dieses und das zweite Mobil-Büro werden bis 6. April geführt. "Es soll in der Zeit von 17.00 bis 23.00 Uhr die Möglichkeit bestehen, hier einen Dialog einzugehen, um etwaige Maßnahmen zu setzen, aus der Sicht der Polizei oder den Einrichtungen der Stadt", sagte der Bürgermeister.

Die Bevölkerung könne sich dort informieren und andererseits Anliegen deponieren, die die Sicherheit im öffentlichen Raum betreffen.

Mobiler Polizei-Container am Wiener Reumannplatz

PULS 24 Reporter Lukas Kimeswenger berichtet aus Favoriten.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach mehreren Messerangriffen hat die Wiener Landespolizeidirektion ein Waffenverbot am Reumannplatz in Wien-Favoriten verordnet.
  • Nun wurden die Details veröffentlicht: Das Verbot gilt ab Samstag - und reicht fast bis zum Hauptbahnhof.
  • Vorerst gilt die Waffenverbotszone bis 30. Juni - kann aber verlängert werden. 
  • Wer die Zone mit gefährlichen Gegenständen, wie etwa Messern, betritt, muss also künftig "einen nachvollziehbaren und gesetzeskonformen Grund für das Mitführen vorbringen", so die Polizei.
  • Zusätzlich werden mobile Polizeibüros aufgestellt.