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Graz: Baby starb an Keuchhusten - Immer mehr Infektionen

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Ein Neugeborenes starb in einem Grazer Krankenhaus an Keuchhusten. Die hochansteckende Krankheit tritt immer häufiger auf, im Jahr 2023 erkrankten in Österreich 2.780 Menschen.

Das Baby war erst wenige Wochen alt, als es in einem Grazer Spital nach einem schweren Verlauf einer Keuchhusten-Infektion verstarb, berichtete am Mittwoch die "Kleine Zeitung"

Besonders gefährlich sei die Krankheit für Neugeborene, da Babys erst mit drei Monaten gegen die hochansteckende Erkrankung geimpft werden können. 

"Obwohl Erwachsene bei einer Infektion oft kaum mehr als einen Husten wahrnehmen, kann das Bakterium, wenn es auf Neugeborene trifft, bedrohlich werden", so Eva Winter, Leiterin des Gesundheitsamtes in Graz.

Video: Keuchhusten-Welle in Österreich

Meiste Todesfälle bei Kleinkindern

Die Krankheit wird von schweren Hustenanfällen geprägt, die so heftig sein können, dass Betroffene sich auch erbrechen müssen. Bei Säuglingen kann durch die Hustenanfälle auch zu einem Atemstillstand kommen. Zudem das Risiko einer Lungenentzündung hoch. 

Laut der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) treten die meisten Todesfälle im ersten Lebensjahr auf.

Rasanter Anstieg der Fälle

Die Keuchhusten-Fälle sind vor der Covid-19-Pandemie in Österreich stetig gestiegen, teilt die AGES mit. Während im Jahr 2015 landesweit noch 579 Fälle gemeldet wurden, waren es 2023 bereits 2.780.

Auffällig ist vor allem eine deutliche Zunahme von Erkrankungen im Erwachsenenalter, wobei die Altersgruppe der 40- bis 45-Jährigen besonders betroffen ist.

Auch bei den 15- bis 20-Jährigen und den 65- bis 70-Jährigen ist eine deutliche Zunahme der Keuchhustenfälle zu verzeichnen.

Eine Entspannung der Lage gab es nur zwischen 2020 und 2022 - also zur Hochzeit der Pandemie. Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung, wie etwa das Tragen von Masken, dürften nämlich auch gegen Keuchhusten, auch Pertussis genannt, geholfen haben.

Die Krankheit wird per Tröpfcheninfektion verbreitet, das heißt, der Erreger wird beim Husten oder Niesen über die Atemluft weitergegeben. Infizierte Menschen können bis zur fünften Woche nach Krankheitsbeginn ansteckend sein.

Laut der Sanitätsdirektion Steiermark wurden dort in diesem Jahr bereits 445 Fälle gemeldet. Alleine in Graz seien es täglich drei bis vier, wie Winter sagte.

Impfung zur Vorbeugung

Als Vorbeugung raten Expert:innen zur Impfung. Um Säuglinge zu schützen, empfiehlt die AGES eine Impfung besonders Schwangeren im dritten Trimester.

Kinder können ab dem Alter von drei Monaten geimpft werden, im Schulalter gibt es eine Auffrischungsimpfung. 

Danach sollte man alle zehn Jahre, ab dem vollendeten 60. Lebensjahr alle fünf Jahre impfen gehen.

Video: Virologin fordert Schließung der Impflücken bei Masern

ribbon Zusammenfassung
  • Ein Neugeborenes starb in einem Grazer Krankenhaus an Keuchhusten.
  • Die hochansteckende Krankheit tritt immer häufiger auf, im Jahr 2023 erkrankten in Österreich 2.780 Menschen.
  • Besonders gefährlich sei die Krankheit für Neugeborene, da Babys erst mit drei Monaten gegen die hochansteckende Erkrankung geimpft werden können.
  • Um Säuglinge zu schützen, empfiehlt die AGES eine Impfung besonders Frauen im dritten Trimester.