Restrisiko am Berg für Reinhold Messner nicht auszuschalten
Klettern in der Wildnis berge jedoch große Gefahren. Man könne vorsichtig sein, doch ein Restrisiko bleibe. Die Natur sei unendlich im Vergleich zum Menschen, dieser fehlerhaft. Niemand steige auf Berge, um zu sterben. Wer sich jedoch in der wilden Natur exponiere, stelle sich Gefahren. Wer nicht bereit sei, am Berg zu sterben, dürfe nicht bergsteigen. Die Sportart sei "die unmittelbare Auseinandersetzung zwischen Mensch und Natur". Diese könne tödlich enden. Auch durch die Erderwärmung seien die Berge heute brüchiger als früher, so Messner; Steinschlag sei nicht berechenbar.
Ende Juli war die 31-jährige Dahlmeier beim Bergsteigen in Pakistan ums Leben gekommen. Die zweifache Olympiasiegerin war mit einer Seilpartnerin am 6.069 Meter hohen Laila Peak unterwegs, als sie auf einer Höhe von 5.700 Metern im Abstieg von Steinschlag getroffen wurde.
Vor dem Unfall hatte Dahlmeier festgehalten, dass sie in einem solchen Fall nicht geborgen werden wolle, um niemanden zu gefährden. Messner hält das für nachvollziehbar. Dass der Leichnam jedoch am Berg verbleibe, sei für Angehörige schwer zu ertragen. In erster Linie sollten die Eltern entscheiden können, was mit dem Leichnam geschehe, so der 80-Jährige. Die Vorstellung, dass dieser oben liegen bleibe, sei für ihn selbst allerdings unangenehm.
Zusammenfassung
- Reinhold Messner betont nach dem tödlichen Unfall der 31-jährigen Ex-Biathletin Laura Dahlmeier am 6.069 Meter hohen Laila Peak in Pakistan das unvermeidbare Restrisiko beim Bergsteigen, auch wenn man vorsichtig ist.
- Messner erklärt, dass die Berge durch die Erderwärmung brüchiger sind und Steinschlag wie im Fall von Dahlmeier, die auf 5.700 Metern getroffen wurde, nicht berechenbar ist.
- Dahlmeier hatte vor ihrem Tod geäußert, im Ernstfall nicht geborgen werden zu wollen, was Messner nachvollziehbar findet, jedoch sollten laut ihm die Eltern über das weitere Vorgehen entscheiden.