Flüchtlingskoordinator Michael Takacs: "Wien darf kein Flaschenhals werden"

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Der neue Flüchtlingskoordinator Michael Takacs spricht sich im PULS 24 Interview dafür aus, die Nachbarstaaten der Ukraine zu entlasten, Klaus Schwertner von der Caritas Wien erklärt, wie man helfen kann und die Ukrainerin Olga schildert ihre Flucht-Erfahrungen.

Österreich hat bisher schon 4.500 Menschen Schutz gewährt, die vor Wladimir Putins Krieg in der Ukraine geflüchtet sind. Diese Personen wurden registriert und in Unterbringungen versorgt, sagt der neue Flüchtlingskoordinator Michael Takacs. 145.000 Flüchtlinge seien insgesamt bisher in Österreich angekommen. 122.000 seien weitergezogen. Ein Teil habe sich selbst Unterbringungen gesucht. 

"Nicht aufgeben, Quartiere zu schaffen"

Es gebe nun Registrierstellen im Grenzbereich, Ankunftszentren für maximal drei Nächte - dann medizinische Untersuchungen, Bundesbetreuungsquartiere und kleine Quartiere, die von Ländern und Gemeinden verwaltet werden. 34.000 Plätze stehen in Wohnungen oder Häusern zur Verfügung, die von Privatpersonen eingemeldet worden seien, so Takacs. 

Der Flüchtlingskoordinator warnt: "Wien darf kein Flaschenhals werden". Es gehe darum, die Nachbarstaaten der Ukraine zu entlasten, aber auch innerhalb Österreichs zu verteilen. Man müsse nun aus den Erfahrungen von 2015 schöpfen und "nicht aufgeben, Quartiere zu schaffen". Man habe die Krise nicht in der Hand - bis zu 200.000 Flüchtlinge könnten nach Österreich kommen. 

Kein Sprint, sondern ein Marathon

Auch Klaus Schwertner von der Wiener Caritas betont, dass das kein Sprint sondern ein Marathon werden würde. Er spricht von einer "enormen Hilfsbereitschaft" in Österreich, betont aber, dass man langfristig Unterstützung brauchen werde - wenn es etwa um Integration gehe. Und auch er ist sich sicher: "Es wird Quartiere, Quartiere, Quartiere brauchen". 

Podcast

Olga ist aus der Ukraine nach Österreich geflüchtet und hat über Bekannte ein Quartier in einem Pfarrzentrum gefunden. Sie arbeitete für die AUA in Odessa und flüchtete mit ihrer Tochter und ihrer Mutter. Als sie die ersten Explosionen hörte, habe sie einen Tag nachgedacht und entschlossen: "In solch einer Angst kann ich nicht leben". Über Rumänien und Ungarn ist sie nach Österreich gekommen, drei Tage habe die Reise gedauert. Ihre Tochter fängt nun schon im Kindergarten an, sie selbst will einen Job finden. 

Die ganze Sendung sehen Sie um 21.15 Uhr auf PULS 24 oder im Livestream.

ribbon Zusammenfassung
  • Der neue Flüchtlingskoordinator Michael Takacs spricht sich im PULS 24 Interview dafür aus, die Nachbarstaaten der Ukraine zu entlasten. Klaus Schwertner von der Caritas Wien erklärt, wie man helfen kann und die Ukrainerin Olga schildert ihre Flucht-Erfah
  • Klaus Schwertner von der Caritas Wien erklärt, wie man helfen kann und die Ukrainerin Olga schildert ihre Flucht-Erfahrungen.
  • Der Flüchtlingskoordinator warnt: "Wien darf kein Flaschenhals werden". Es gehe darum, die Nachbarstaaten der Ukraine zu entlasten, aber auch innerhalb Österreichs zu verteilen.
  • Auch Klaus Schwertner von der Wiener Caritas betont, dass das kein Sprint sondern ein Marathon werden würde. Er spricht von einer "enormen Hilfsbereitschaft" in Österreich, betont aber, dass man langfristig Unterstützung brauchen werde.

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