Bis zu 30 Opfer
Kindesmissbrauch: Ex-WAC-Mitarbeiter festgenommen
Nur wenige Tage nach dem Finale der Bundesliga-Saison überschatten schwerwiegende Vorwürfe den Wolfsberger AC. Wie mehrere Medien seit Montag berichten, soll ein ehemaliger Mitarbeiter des Vereins zahlreiche Kinder missbraucht haben.
Dazu wurde in der Nacht auf Mittwoch nun ein 22-Jähriger einvernommen. Der Mann sei laut Staatsanwaltschaft geständig. Er soll mindestens 20 Kinder und Jugendliche dazu gebracht haben, ihm sexualisierte Bilder zu schicken.
Im Gegenzug schenkte der Mann Geld und Fanartikel wie Fußballtrikots. In zwei der untersuchten Fälle sei sogar von schwerem sexuellen Missbrauch die Rede.
Wie der ORF berichtet, könnten sogar bis zu 30 Kinder und Jugendliche unter den Betroffenen sein. "Es kann durchaus sein, dass es mehrere Opfer gibt", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Klagenfurt, Markus Kitz.
Klarstellung des WAC
"Wir waren zu keiner Zeit über solche Vorfälle informiert, andernfalls wären wir sofort eingeschritten", betonte WAC-Obmann Jürgen Schratter am Montag. "Wir möchten ausdrücklich klarstellen: Der Beschuldigte war zu keiner Zeit Teil unseres Nachwuchstrainer-Teams."
Der Geständige soll die "Geschenke" aus dem Fanshop gestohlen haben, das führte letztendlich zur Entlassung des Vereins. Ob es zu einer U-Haft kommt, entscheidet das Landesgericht. Derzeit sitzt der 22-Jährige in der Justizanstalt Klagenfurt.
Reaktionen
- Bundesliga-Chef Christian Ebenbauer: "Deshalb müssen alle Bundesliga-Klubs bereits jetzt jährlich nachweisen, welche Aktivitäten sie im Bereich Kinder- und Jugendschutz setzen - das wird im Rahmen der Lizenzierung geprüft."
- Sport-Staatssekretärin Michaela Schmidt (SPÖ) wolle genau prüfen, ob es weitere Maßnahmen braucht: "Ein erster Schritt können verpflichtende, regelmäßige Kinderschutz-Schulungen sein."
Zusammenfassung
- Ein 22-jähriger Ex-Mitarbeiter des Wolfsberger AC ist laut Staatsanwaltschaft geständig, mindestens 20 Kinder und Jugendliche zu sexualisierten Bildern verleitet zu haben.
- Die Opfer erhielten dafür Geld und Fanartikel wie Fußballtrikots, die der Mann offenbar aus dem Fanshop gestohlen hatte – in zwei Fällen geht es um schweren sexuellen Missbrauch.
- Laut ORF könnten bis zu 30 Kinder und Jugendliche betroffen sein, der Beschuldigte sitzt aktuell in der Justizanstalt Klagenfurt und das Landesgericht entscheidet über eine mögliche U-Haft.