APA/APA/AFP/-

UNO: Verteilplan der Gaza-Stiftung gefährdet Menschen

29. Mai 2025 · Lesedauer 3 min

Die UNO fürchtet im Gazastreifen um das Leben der Bedürftigen, wenn Israel die Verteilung der Lebensmittel wie geplant nur noch durch die umstrittene Gaza Humanitarian Foundation (GHF) zulässt. "Die Pläne der Stiftung gefährden die Menschen", sagte der Sprecher des UNO-Nothilfebüros OCHA, Jens Laerke, der dpa. "Sie müssen lange Wege durch ein Kriegsgebiet gehen, um Verteilzentren zu erreichen, und wenn sie nach Hause zurückkehren, können sie das Ziel von Plünderern werden."

In so einer prekären Lage wie im Gazastreifen müssten Lebensmittel dorthin gebracht werden, wo die Menschen sind, um Chaos und Plünderungen durch Verzweifelte zu vermeiden, betonte Laerke. Wenn wenig Lebensmittel nur an einigen Stellen ausgeteilt würden, drohe Chaos. Von chaotischen Zuständen war in den vergangenen Tagen an den beiden GHF-Verteilpunkt im Süden des Gazastreifens berichtet worden. Die GHF wies die Berichte über Tumulte zurück. "Wir haben die Lebensmittel, wir haben einen Verteilmechanismus, wir wissen, wie es geht und haben während der Feuerpause unter Beweis gestellt, dass es funktioniert", sagte Laerke.

Israel hatte im März alle Hilfslieferungen blockiert und kurz darauf auch die Angriffe im Gazastreifen wieder aufgenommen. Damit sollte der Druck auf die Terrororganisation erhöht werden, die verbliebenen Geiseln freizulassen. Nach UNO-Angaben hungern Menschen in dem Gebiet. Es fehlten Nahrungsmittel, Trinkwasser, Medikamente und viele andere Dinge des täglichen Bedarfs. Israel behauptete, es gebe keinen Mangel an Hilfsgütern. Die Regierung beschuldigt die Hamas, diese zu stehlen, um damit Geld zu machen, was die Organisation bestreitet. Auch die UNO sagt, Israel habe keine Beweise dafür vorgelegt.

UNO arbeitet nicht mit Stiftung zusammen

Die israelischen Behörden hindern die UNO nach deren Angaben an der Verteilung von Lebensmitteln, die tonnenweise an den Grenzen bereitstehen. Stattdessen soll die im Februar gegründete Stiftung dies übernehmen, die die Verteilung mit privaten amerikanischen Sicherheitsfirmen organisiert.

Die UNO arbeitet nicht mit der Stiftung zusammen. Sie fürchten unter anderem, dass die Bevölkerung zu den wenigen Verteilzentren gelockt und die Vertreibung aus anderen Wohngebieten damit vorangetrieben werden soll. Kontakte laufen – wenn überhaupt – über israelische Behörden, wie Laerke sagt. "Wir haben unsere Sorgen über die Verteilpläne öffentlich und mit den israelischen Behörden geteilt, über unsere Vorbehalte sind nicht berücksichtigt worden."

Bei der jungen Stiftung ist nach dem Rückzug des Exekutivdirektors Jake Wood und des Schweizer Anwalts David Kohler aus dem Stiftungsrat auch die Wirtschaftsprüfungsfirma OGH nicht mehr an Bord. Das geht aus einer neuen Veröffentlichung im Handelsamtsblatt der Schweiz hervor. Wer die Aufgabe übernimmt, steht nicht dabei. Wood war vergangenen Sonntag ausgestiegen, weil er nach eigenen Angaben die humanitären Prinzipien der Menschlichkeit, Neutralität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit nicht gewährleistet sah.

Zusammenfassung
  • Die UNO warnt, dass der israelische Plan, Lebensmittel im Gazastreifen nur noch durch die im Februar gegründete Gaza Humanitarian Foundation (GHF) zu verteilen, das Leben Bedürftiger gefährdet.
  • Laut UNO müssen Menschen gefährliche Wege zu wenigen Verteilzentren gehen und riskieren dabei Plünderungen, während Berichte über chaotische Zustände an GHF-Verteilpunkten im Süden vorliegen, die von der Stiftung zurückgewiesen werden.