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Chelsea dreht Conference-League-Finale gegen Betis

28. Mai 2025 · Lesedauer 3 min

Chelsea hat die Fußball-Conference-League gewonnen. Die Engländer besiegten Real Betis im Endspiel des niedrigsten UEFA-Clubwettbewerbs am Mittwoch nach Pausenrückstand noch 4:1 und verewigten sich als erster Club, der alle drei aktuellen Europacup-Bewerbe für sich entschieden hat. Enzo Fernandez (65.) und Nicolas Jackson (70.) trafen jeweils nach Vorarbeit von Cole Palmer, Jadon Sancho (83.) und Moises Caicedo schossen einen Kantersieg heraus (91.).

Abde Ezzalzouli (9.) hatte für die zunächst gefährlicheren Andalusier aus Sevilla vorgelegt. Real Betis - Spaniens Sechster der Saison 2024/25 - ließ die Chance auf den ersten europäischen Titel der Vereinsgeschichte liegen. Chelsea holte wenige Tage nach der geglückten Champions-League-Qualifikation als Vierter erstmals seit 2021 wieder UEFA-Silberware ins eigene Haus. Chelsea-Coach Enzo Maresca feierte einen besonderen Sieg gegen seinen sportlichen Ziehvater Manuel Pellegrini.

Die Verdiblancos nutzten die erste Chance einer temporeichen Anfangsphase. Pablo Fornals fing ein Zuspiel tief in der Hälfte von Chelsea ab. Isco steckte mit Übersicht nach links zu Ezzalzouli durch, der den Ball mit einem Kontakt verarbeitete und flach ins lange Eck vollendete (9.). Der Marokkaner hatte bereits in beiden Halbfinalspielen gegen Fiorentina getroffen.

Chelsea deutete seine Qualitäten nur bis zur Strafraumgrenze an. Betis verteidigte, angetrieben vom zahlreich mitgereisten Anhang, konsequent und leidenschaftlich. Nach vorne fädelte Isco immer wieder Nadelstiche in Form von Tempo-Gegenstößen ein. Ezzalzouli hatte mit Malo Gusto seine Freude. Nach einem Konter und dem abgefälschten Abschluss von Johnny Cardoso stand es beinahe 2:0 (21.). Die Andalusier machten das Zentrum dicht, allzu viel Gefahr konnten die Engländer über die Flanken nicht entwickeln. Ohne Hochkaräter für Chelsea ging es in die Pause.

Auftritt Cole Palmer

Das änderte sich in der zweiten Hälfte, obwohl ein Sturmlauf des Favoriten vorerst ausblieb. Der Abgang von dem Abde gerufenen Torschützen, der angeschlagen vom Platz humpelte, und ein Elfmeter-Alarm im Betis-Strafraum waren zunächst die einzigen Aufreger. Grün-Weiß kam sukzessive die Giftigkeit der ersten Hälfte abhanden - und Cole Palmer avancierte zum Mann des Spiels.

Der englische Teamspieler fand mit seiner Flanke aus dem Halbfeld erst den Kopf des einlaufenden Enzo Fernandez. Der argentinische Weltmeister setzte den Kopfball aus kurzer Distanz neben die Stange. Fünf Minuten später hatte Chelsea die Partie gedreht. Palmer düpierte mit einer schnellen Drehung seinen Gegenspieler und Jackson drückte die Hereingabe in den Fünfmeterraum mit dem Kopf über die Linie.

Der eingewechselte Sancho entschied mit einem leicht abgefälschten Schuss von der Strafraumecke die Partie (83.). Caicedo sorgte für den Schlusspunkt (91.). und ein Ergebnis, das am Ende doch zu hoch ausfiel. Eine Serie fand im EM-Stadion von 2012 ihr Ende: Erstmals seit 2002 bezwang eine englische Mannschaft einen spanischen Gegner in einem europäischen Finale. In den darauffolgenden neun Endspielen hatten stets die Spanier gewonnen.

Ausschreitungen vor dem Anpfiff

Vor dem Anpfiff war es zu Ausschreitungen gekommen. Laut der Nachrichtenagentur PAP setzte die Polizei Blendgranaten und Wasserwerfer gegen englische und spanische Fans ein, die auf dem Marktplatz der Stadt für Unruhen sorgten. Insgesamt wurden 28 Personen festgenommen. Schon am Dienstagabend war es zu vereinzelten Krawallen gekommen.

Zusammenfassung
  • Chelsea drehte das Conference-League-Finale gegen Real Betis nach Rückstand zur Pause und gewann mit 4:1, wobei Fernandez, Jackson, Sancho und Caicedo die Tore erzielten.
  • Mit dem Sieg ist Chelsea der erste Klub, der alle drei aktuellen Europacup-Bewerbe für sich entscheiden konnte.
  • Vor dem Spiel kam es zu Ausschreitungen zwischen englischen und spanischen Fans mit 28 Festnahmen und Polizeieinsatz von Wasserwerfern und Blendgranaten.