Will: "Eintrittstests im Handel waren immer nur Schwachsinn"

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Handelsverbands-Geschäftsführer Rainer Will zieht im PULS 24 Interview mit der Regierung streng ins Gericht. Er fordert eine einheitliche Teststrategie in Österreich, kostenlose Antikörpertests und Maßnahmen gegen Amazon und Co.

Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will sagte im Gespräch mit PULS 24 Anchorwoman Bianca Ambros, dass in Österreich der Aufschwung bereits bemerkbar sei, aber trotzdem noch viel zu tun sei. Die Konsumstimmung helle sich auf, die Sparneigung nehme ab, aber die Einkommenserwartung sei trübe. Die Bevölkerung freue sich auf die Gastronomie, Freunde zu treffen und auch darauf, wieder einzukaufen.  

Die Öffnungszeiten im Handel zwischen 6 und 21 Uhr und am Samstag bis 18 Uhr rechtfertigte Will damit, dass immer mehr Berufstätige an den Arbeitsplatz zurückkommen würden. Damit könne man auch Stauungen in den Geschäften verhindern. "Eintrittstests im Handel waren immer nur Schwachsinn", kritisiert er, weil der Kundenkontakt in Geschäften ein loser sei.

Will fordert eine Vereinheitlichung der Teststrategie. "Mir stehen die Haare zu Berge", so der Handelsverband-Geschäftsführer, wenn er höre, dass Selbsttests nur in einem Bundesland auf eine Art durchgeführt werden und jedes Bundesland an einer eigenen Lösung bastle. Das könne in einem so kleinen Land wie Österreich nicht sein. Auch verstehe kein Mensch, warum keine kostenfreien Antikörpertests angeboten würden.

Online-Handel

Jeder zweite Euro, den die Österreicher und Österreicherinnen online ausgeben, wandere zu Amazon und Co, sagt Will. Wenn die Userdaten erst einmal hinterlegt seien, würden sich die Käufer schwere Waren oft zustellen lassen. "Wir hoffen, dass die Politik jetzt endlich handelt. Es ist tragisch, dass es eine Corona-Krise braucht, um zu sehen, dass Amazon im Jahr 2019 32 Milliarden Euro Umsatz in Europa erwirtschaftet hat und die EU-Finanzminister noch 300 Millionen Euro Steuergutschrift überweisen." Da müsse Schluss sein. Das müsse das Learning aus der Krise sein.

Dobcak: Wirte dürfen Personalausweise kontrollieren

Peter Dobcak, der Wiener Gastro-Obmann WKO, freut sich auf die Öffnungen. Die Vorbereitungen für die Gastro-Öffnung am 19. Mai liefen auf Hochtouren. Von PULS 24 Anchorwoman Bianca Ambros auf mögliche Schummeleien bei den Eintrittstests angesprochen, bestätigt er, dass Angestellte auch Personalausweise kontrollieren dürfen, um die Echtheit der Corona-Tests zu überprüfen.

Sollte ein Gast vor Ort positiv getestet werden, müsse er vor dem Lokal warten und der Wirt werde die Gesundheitshotline 1450 anrufen. Dobcak bittet Gäste aber eindringlich, sich vor dem Besuch einer Gaststätte testen zu lassen, um solche Situationen zu vermeiden. 

PULS 24 Anchorwoman Bianca Ambros spricht mit Peter Dobcak, dem Gastro-Obmann in Wien der WKO über die bevorstehenden Öffnungen in der Gastronomie. 

Die Mitarbeitersituation sei herausfordernd, räumt Dobcak ein. Mitarbeiter aus dem Ausland hätten es nicht leicht einzureisen. Es sei auch eine Herausforderung, die Mitarbeiter in Wien dreimal in der Woche zu testen statt nur einmal, wie in den anderen Bundesländern. Dobcak hofft aber, dass diese Regelungen spätestens Ende Juni auslaufen.

ribbon Zusammenfassung
  • Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will sagte im Gespräch mit PULS 24 Anchorwoman Bianca Ambros, dass in Österreich der Aufschwung bereits bemerkbar sei, aber trotzdem noch viel zu tun sei.
  • Die Konsumstimmung helle sich auf, die Sparneigung nehme ab, aber die Einkommenserwartung sei trübe. Die Bevölkerung freue sich auf die Gastronomie, Freunde zu treffen und auch darauf, wieder einzukaufen.  
  • Die Öffnungszeiten im Handel zwischen 6 und 21 Uhr und am Samstag bis 18 Uhr rechtfertigte Will damit, dass immer mehr Berufstätige an den Arbeitsplatz zurückkommen würden.
  • "Eintrittstests im Handel waren immer nur Schwachsinn", kritisiert er, weil der Kundenkontakt in Geschäften ein loser sei.
  • Will fordert auch eine Vereinheitlichung der Teststrategie.

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