APA/APA (dpa)/Michael Kappeler

Italien fordert Initiative gegen Schlepperei von Tunesien

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Der italienische Außenminister Luigi Di Maio will die Finanzierungen an Tunesien stoppen, sollte das nordafrikanische Land nicht aktiv mit Italien gegen Schlepperei zusammenarbeiten. Italien fordere von Tunesien eine Reaktion angesichts der steigenden Zahl "unkontrollierter Migrationsströme" Richtung Italien, sagte Di Maio am Freitag nach Medienangaben.

Der italienische Außenminister Luigi Di Maio will die Finanzierungen an Tunesien stoppen, sollte das nordafrikanische Land nicht aktiv mit Italien gegen Schlepperei zusammenarbeiten. Italien fordere von Tunesien eine Reaktion angesichts der steigenden Zahl "unkontrollierter Migrationsströme" Richtung Italien, sagte Di Maio am Freitag nach Medienangaben.

"Wir sind uns alle der Bedeutung der internationalen Entwicklungskooperation zugunsten nordafrikanischer Länder bewusst, um Schlepperei zu bekämpfen. Tunesien ist jedoch ein sicherer Hafen und wir wollen Klarheit über die steigende Zahl von Abfahrten in Richtung Italien haben", so Di Maio.

Der italienische Außenminister zitierte den tunesischen Botschafter in Rom, Moez Sinaoui, zu Gesprächen ins Außenministerium. Er rief Tunis auf, Maßnahmen gegen die Abfahrten zu ergreifen. Di Maio forderte vor allem mehr Kontrollen im Raum der tunesischen Stadt Sfax. Von hier aus stechen die meisten Migrantenboote in Richtung Süditalien in See. Der italienische Außenminister erklärte außerdem, Italien wolle mehr Migrantenrückflüge nach Tunesien organisieren. Tunesien solle außerdem die Zerstörung von Booten nicht ausschließen, hieß es.

Angesichts der zunehmenden Migrationsbewegungen richtet Italien indes ein Quarantäneschiff für Migranten ein, die selbstständig die süditalienische Mittelmeerinsel Lampedusa erreichen. Das Schiff soll zwischen Lampedusa und dem sizilianischen Hafen Porto Empedocle ankern, wie das italienische Innenministerium in Rom mitteilte.

An Bord befinden sich circa 700 Plätze. Das entspricht der Zahl der Migranten, die sich derzeit im Hotspot Lampedusas befinden. Das Quarantäneschiff wird in den nächsten Tagen in den Hafen Lampedusas eintreffen. Das Innenministerium will ein kleineres Quarantäneschiff einrichten, das vor Kalabrien vor Anker liegen soll.

ribbon Zusammenfassung
  • Der italienische Außenminister Luigi Di Maio will die Finanzierungen an Tunesien stoppen, sollte das nordafrikanische Land nicht aktiv mit Italien gegen Schlepperei zusammenarbeiten.
  • Italien fordere von Tunesien eine Reaktion angesichts der steigenden Zahl "unkontrollierter Migrationsströme" Richtung Italien, sagte Di Maio am Freitag nach Medienangaben.
  • Das Quarantäneschiff wird in den nächsten Tagen in den Hafen Lampedusas eintreffen.

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