Gemälde von Dagobert Duck

Über zwei Drittel der Österreicher für Millionärs-Steuer

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Die Gewerkschaft der Privatangestellten befragte Österreicher und Österreicherinnen und die überwiegende Mehrheit ist für eine Extra-Steuer für Superreiche. Dabei sei es egal, so die GPA, welche Partei die Befragten wählen. Bei ÖVP-Wählern sei der Anteil der Befürworter sogar überdurchschnittlich.

70 Prozent der vom IFES-Institut befragten sind für eine Erbschafts- und Vermögenssteuer ab einer Million ("Millionärs-Steuer"). Bei den ÖVP-Wählern sind es sogar 76 Prozent, wobei 30 Prozent die Idee "sehr", 46 Prozent "eher gut" finden.

Auch bei Wählern anderer Parteien ist die Zustimmung überwiegend:

  • SPÖ 73 Prozent
  • FPÖ 72 Prozent
  • Grüne 69 Prozent
  • NEOS 62 Prozent

Gesamt gesehen sind es 70 Prozent aller Befragten die sich dafür aussprechen.

Befragt wurden 1.000 Personen ab 16 Jahren telefonisch und online im November und Dezember.

Treiber: ÖVP "Anwältin der Millionäre"

GPA-Chefin Barbara Teiber sah eine "überwältigende Mehrheit", die den Vorschlag einer Millionärssteuer befürwortet. Selbst bei Sympathisanten der ÖVP, FPÖ und der NEOS sei eine "klare Mehrheit" für die Millionärssteuer. Dass der Wert bei den ÖVP-Wählern überdurchschnittlich ist, sei bemerkenswert so die GPA-Chefin. Leider agiere die Volkspartei aber weiterhin als Anwältin der Millionäre, wie man zuletzt beim Mietpreisdeckel sehen habe können. Daran, dass die ÖVP diesen mit dem Senken der Grundsteuer junktimieren habe wollen, "sieht man leider für wen die ÖVP Politik macht", so Teiber.

Grüne dürfe nicht nur ankündigen

Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) erwähnte Teiber in diesem Zusammenhang positiv, schließlich habe er sich für Vermögenssteuern ausgesprochen. Es dürfe aber nicht nur bei der Ankündigungen bleiben. Gerade jetzt nach den Krisen, die die Ungleichheit nur noch weiter verstärkt hätten, sei der Handlungsbedarf "größer denn je".

Österreich sei bei den Unternehmenshilfen in der Pandemie besonders großzügig gewesen, betonte Teiber. Mit staatlich finanzierten Hilfen seien Unternehmen nicht nur gerettet, sondern sogar überfördert worden: "Mit unser aller Steuergeld wurde privates Vermögen vermehrt." Zusätzlich sei als "Draufgabe" noch die Besteuerung der Gewinne reduziert worden. Um den Wohlfahrtsstaat künftig abzusichern, führe daher kein Weg an Sparpaketen oder neuen Steuern vorbei. "Und da sind Millionärssteuern der einzig richtige Weg", so Teiber. Das Geld werde dringend für den Ausbau der Langzeitpflege und der Elementarpädagogik sowie für die ökosoziale Transformation benötigt.

Fünf Milliarden Euro

Geht es nach den Plänen der GPA greift die Millionärssteuer ab einem Nettovermögen von einer Million Euro. Darunter fallen sowohl Immobilien- als auch Finanzvermögen. Die Steuer ist progressiv ausgestaltet: 0,5 Prozent ab einer Million, 1 Prozent ab zwei Millionen und 1,5 Prozent ab drei Millionen. Mit diesem Modell könnten jährlich rund fünf Milliarden Euro lukriert werden, zeigte sich Teiber überzeugt.

   Die GPA will auch in den Betrieben für dieses Modell die Werbetrommel rühren. In der kommenden Woche soll in ganz Österreich Informationsmaterial an Beschäftigte verteilt werden.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Gewerkschaft der Privatangestellten befragte Österreicher und Österreicherinnen und die überwiegende Mehrheit ist für eine Extra-Steuer für Superreiche.
  • Dabei sei es egal, so die GPA, welche Partei die Befragten wählen.
  • Bei ÖVP-Wählern sei der Anteil der Befürworter sogar überdurchschnittlich.

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