Social-Media-Hype
Labubu: Chinesische Puppe sorgt für Milliardengewinne
Haariger Plüsch, Hasenohren, große Augen, ein fieses Grinsen und spitze Zähne. Willkommen in der Welt der Labubu-Plüschfiguren. Die chinesischen Spielzeugpuppen bestechen nicht gerade mit einem normkonformen Schönheitsideal, ganz im Gegenteil. Doch genau der einzigartige Look sorgt momentan international für eine riesengroße Nachfrage nach den Labubus der Firma Pop Mart.
Pop Mart besitzt aktuell einen Marktwert von 43 Milliarden US-Dollar und ist damit doppelt so viel wert wie Sanrio und Mattel, die Firmen, die hinter Hello Kitty und Barbie stecken. Die Labubu Puppe ist damit auch ein Ausdruck von Chinas globaler Marktmacht.
Aber wer oder was ist denn eigentlich genau ein Labubu? Erfunden wurden die kleinen Monster vom, in Hongkong geborenen, Künstler Kasing Lung. Vor zehn Jahren veröffentlichte der Illustrator, Autor und Spielzeugdesigner die Buchreihe "The Monsters". Seine Werke sind von nordischer Mythologie und Elfengeschichten inspiriert.
Die grinsende Figur Labubu stammt aus dem "Monsters"-Universum und wird seit 2019 von Pop Mart als Plüschfigur vertrieben. Mittlerweile existieren Labubus in allen Farben, Formen und Größen, beispielsweise als Schlüsselanhänger.
Eine Figur im TikTok-Hype
2024 outete sich die thailändische K-Pop-Sängerin Lalisa "Lisa" Manobal der Gruppe Blackpink als Fan der Figur. Was folgte, war ein Hype, vor allem auf der Videoplattform TikTok und bei der sogenannten Gen Z, also bei Personen, die zwischen 1995 und 2010 geboren sind.
Dabei setzt die Firma hinter den Plüschfiguren auf Exklusivität, viele Kollektionen sind limitiert. Ob man einen "besonderen" Labubu gekauft hat, erfährt man üblicherweise erst nach dem Kauf. Denn Pop Mart setzt auf sogenannte Blind-Boxes, vergleichbar mit Sammelkartenpackungen oder Überraschungseiern.
Videos von "Unboxings", also von Leuten, die die Boxen vor der Kamera öffnen und live herausfinden, welches Spielzeug sie gekauft haben, klicken im Netz teils millionenfach.
Als Statussymbol hängen die kleinen Monster mittlerweile gut sichtbar an Handtaschen von Erwachsenen. Sogar der Louvre in Paris ist auf den Hype aufgesprungen und verkauft Labubus in limitierter Fassung, verkleidet als Mona Lisa.
Gewinne in den USA
Mittlerweile erzielt die Firma hinter den Puppen 40 Prozent ihres Gewinns im Ausland. 40 Shops gibt es momentan in den USA. In Peking zeigt man sich zufrieden.
Die Gewinne sollen sich im ersten Halbjahr 2025 mehr als verdreifachen und nicht zuletzt geht es auch um das Image eines in China ansässigen Konzerns.
Video: Jugendstudie: Gen Z zunehmend besorgt
Zusammenfassung
- Die chinesische Spielzeugfirma Pop Mart erwartet eine Gewinnsteigerung um 350 Prozent, angetrieben durch den weltweiten Hype um die Labubu-Plüschfiguren.
- Mit einem aktuellen Marktwert von 43 Milliarden US-Dollar ist Pop Mart doppelt so viel wert wie die bekannten Spielzeughersteller Sanrio (Hello Kitty) und Mattel (Barbie).
- Die Labubu-Figuren, die vom Künstler Kasing Lung erfunden wurden und auf nordischer Mythologie basieren, sind ein Symbol für Chinas wachsende globale Marktmacht im Spielzeugbereich.