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Lenzing steigt bei Hygiene Austria aus, Chefetage ausgetauscht

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Der Fasernhersteller Lenzing hat alle seine Anteile an Hygiene Austria an Teilhaber Palmers abgegeben. Der Kaufpreis werde erst später ermittelt. Zudem wird Geschäftsführer Tino Wieser ersetzt.

Die oberösterreichische Lenzing AG steigt bei der Maskenfirma Hygiene Austria aus. Das teilte der Konzern am Freitag in einer Aussendung mit. Man habe sich mit Palmers über die Übertragung der Anteile an Palmers geeinigt. Lenzing hatte 50,1 Prozent, Palmers 49,9 Prozent an der Hygiene Austria gehalten.

Um den gründungskonformen Fortbestand zu gewährleisten, verzichtet Lenzing zunächst auf einen entsprechenden Kaufpreis. Das soll Palmers wiederum ermöglichen, die Gesellschaft mit weiteren Finanzmitteln auszustatten, heißt es in der Aussendung.

Geschäftsführng bei Hygiene Austria ausgetauscht

Zudem wird die Geschäftsführung neu besetzt: Als Geschäftsführer werden mit Claudia Witzemann und Michael Schleiss zwei externe Führungskräfte als Geschäftsführer der Hygiene Austria neu bestellt. Sie sollen die Gründungsidee, kostengünstige Masken herzustellen, fortführen. Zuvor wurde das Unternehmen von Palmers-Chef Tino Wieser geleitet.

Die Lenzing AG betonte in ihrer Aussendung überdies, dass eine erneute Überprüfung der Masken erwiesen habe, dass sowohl die eigene als auch die chinesische Produktion den Qualitätskriterien voll entsprach.

Razzien, Etikettenschwindel, Schwarzarbeit

Der Maskenhersteller Hygiene Austria war wegen Razzien in die Schlagzeilen geraten. Es wurde bekannt, dass in dem Betrieb neben selbstproduzierten FFP2-Masken auch solche aus chinesischer Produktion zugekauft und nach Umetikettierung als Produkte "Made in Austria" ausgegeben wurden.

Zudem wird gegen Hygiene Austria auch wegen Schwarzarbeit ermittelt. Zahlreiche Mitarbeiter waren über Scheinfirmen beschäftigt. Ein ehemaliger Mitarbeiter berichtete gegenüber Café PULS zudem von vertuschten Arbeitsunfällen.

Der frühere Hygiene-Austria-Chef Tino Wieser rechtfertigte sich im Interview mit PULS 24 Anchor Thomas Mohr gegen die Vorwürfe. Die chinesischen Masken seien auf Auftrag von Hygiene Austria hergestellt worden, um Lieferengpässe zu verhindern.

Hygiene-Austria-Chef Tino Wieser im Interview mit PULS 24 Anchor Thomas Mohr.

ribbon Zusammenfassung
  • Der Fasernhersteller Lenzing hat alle seine Anteile an Hygiene Austria an Teilhaber Palmers abgegeben.
  • Der Kaufpreis werde erst später ermittelt. Lenzing hatte 50,1 Prozent, Palmers 49,9 Prozent an der Hygiene Austria gehalten.
  • Zudem wird die Geschäftsführung neu besetzt: Als Geschäftsführer werden mit Claudia Witzemann und Michael Schleiss zwei externe Führungskräfte als Geschäftsführer der Hygiene Austria neu bestellt. Zuvor war dort Palmers-Chef Tino Wieser am Ruder.
  • Der Maskenhersteller Hygiene Austria war wegen Razzien in die Schlagzeilen geraten.
  • Es wurde bekannt, dass in dem Betrieb neben selbstproduzierten FFP2-Masken auch solche aus chinesischer Produktion zugekauft und nach Umetikettierung als Produkte "Made in Austria" ausgegeben wurden.
  • Ein ehemaliger Mitarbeiter berichtete gegenüber Café PULS zudem von vertuschten Arbeitsunfällen.

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