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Gebrauchte Autos rar und teuer - Egal ob Benzin oder Strom

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Bis 2040 sollen Automotoren elektrisch werden. Das haben sich 24 Staaten und einige Autohersteller bei der Weltklimakonferenz in Glasgow vorgenommen. Doch es gibt noch Hürden auf den Weg dorthin. Derzeit sind die Preise hoch, einen Gebrauchtmarkt gibt es praktisch nicht. Doch das gilt derzeit auch so ähnlich für herkömmliche Diesel- und Benzin-Kfz - bis der entsteht könnten noch an die 20 Jahre vergehen. Die Nachfrage ist so groß wie die Wartezeiten, Rabatte gibt es nicht.

"Wenn wir uns die Gebrauchtwagenplätze anschauen, die sind ja teilweise leer oder nur minimal Autos, das heißt, wir haben momentan die Situation, dass das Angebot weit unter der Nachfrage ist und wie Sie es jetzt schon angekündigt haben, dementsprechend ist es natürlich auch so, dass jeder Gebrauchtwagen rar ist und wertvoll ist", sagte Klaus Edelsbrunner, Sprecher der Autobranche in der Wirtschaftskammer, im "Morgenjournal" des ORF-Radios Ö1 am Samstag. Er verweist darauf, dass der Erstmarkt für E-Autos erst vor wenigen Jahren entstanden sei. "Wenn Sie jetzt vier Jahre zurückrechnen, da war eigentlich so richtig der Start erst in dieser Klasse, das heißt, da gibt es noch nicht so viele Autos, die jetzt zurückkommen."

Beim Kauf von gebrauchten Elektroautos sollte man aber ohnehin "aufpassen", so Markus Kaiser vom ÖAMTC. "Beim Kauf eines gebrauchten Elektrofahrzeuges ist ja wirklich darauf zu achten, in welchem Zustand, in welchem Gesundheitszustand die Batterie sich befindet, welche Restkapazität sie noch hat." In der Werkstatt kann das freilich überprüft werden.

Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer rät gegenüber Ö1 von gebrauchten E-Autos generell eher ab. Die Technologiesprünge seien zu groß. Gerade am Batteriesektor gibt es oft Neuerungen. Aktuell entstehen auch laufend neue Batteriewerke, was sich auf den Preis der neuen E-Autos auswirken wird, sagt Dudenhöffer. "Von daher hat man derzeit Engpass, auch bei Batterien, aber dadurch, dass sie jetzt entstehen, hat man in drei Jahren oder in vier Jahren genügend Kapazität für die Batterieproduktion und dann ist wie üblich im Markt, ist das Rennen so, dass dann die Preise purzeln und dass wird der Kunde merken." Der deutsche Experte glaubt, dass E-Autos bis 2040 in der selben Preisklasse wie Verbrenner liegen werden. Dann werde sich auch ein echter E-Gebrauchtwagenmarkt entwickeln.

Derzeit verhindern der Preis trotz Förderungen und oft gegebene Schwierigkeiten beim Aufladen mehr E-Autokäufe. Nicht alle haben zu Hause die Möglichkeit zu laden, so Autohandelssprecher Edelsbrunner. Heuer wurden bisher aber immerhin gut 26.000 E-Autos angemeldet, um 10.500 mehr als 2020.

ribbon Zusammenfassung
  • "Beim Kauf eines gebrauchten Elektrofahrzeuges ist ja wirklich darauf zu achten, in welchem Zustand, in welchem Gesundheitszustand die Batterie sich befindet, welche Restkapazität sie noch hat."
  • Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer rät gegenüber Ö1 von gebrauchten E-Autos generell eher ab.
  • Derzeit verhindern der Preis trotz Förderungen und oft gegebene Schwierigkeiten beim Aufladen mehr E-Autokäufe.

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