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Credit Suisse: Schweizer Regierung friert Boni ein

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Die Schweizer Regierung hat Bonuszahlungen der Credit Suisse vorläufig eingefroren.

"Der Bundesrat hat zur Kenntnis genommen, dass das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) mittels Verfügung an die Credit Suisse gewisse variable Vergütungen an ihre Mitarbeitenden vorläufig sistiert", teilte die Regierung am Dienstag mit. Dies betreffe bereits zugesicherte, aber aufgeschobene Vergütungen für die Geschäftsjahre bis 2022 wie etwa Aktienansprüche.

Die Regierung will zudem weitere Maßnahmen zu den variablen Vergütungen für die Geschäftsjahre bis 2022 und darüber hinaus prüfen. Die schwer angeschlagene Credit Suisse wurde am Wochenende in einer von der Regierung orchestrierten Rettungsaktion von der Rivalin UBS übernommen.

Credit Suisse will Kunden bei Stange halten

Unterdessen versucht die Credit Suisse, ihre Kunden vor Umsetzung des Zusammenschlusses mit der UBS weiterhin bei der Stange zu halten. Die Bank richte ihren Fokus nun darauf, einen "reibungslosen Übergang" für die Kundinnen und Kunden sicherzustellen, heißt es in einem Schreiben, das CS-Bankberater ihren Kunden zugestellt haben.

Als Zeithorizont für den Zusammenschluss mit der UBS wird in dem Schreiben der CS-Berater ein Vollzug bis Ende 2023 genannt. "Bis dahin wird die Credit Suisse ihre Geschäftstätigkeit wie gewohnt fortsetzen und dabei eng mit der UBS zusammenarbeiten." Ausdrücklich hingewiesen wird in dem Schreiben auch darauf, dass die Schweizerische Nationalbank der Credit Suisse Zugang zu Fazilitäten gewähre, über die sie "erhebliche zusätzliche Liquidität" erhalte.

Noch keine Details

Über die konkrete Umsetzung der am Sonntagabend auf massiven Druck der Schweizer Behörden zustande gekommenen Übernahme herrscht derzeit noch immer wenig Klarheit. Die UBS hatte am Sonntag mitgeteilt, sie wolle "unsere neuen Kundinnen und Kunden und unsere neuen Kolleginnen und Kollegen" bereits "in den nächsten Wochen willkommen heissen".

Noch nicht bekannt ist etwa, ob die Marke "Credit Suisse" künftig vollständig verschwinden wird. Für die Umsetzung der Übernahme gebe es mehrere Möglichkeiten, sagte der Präsident der Bankiervereinigung, Marcel Rohner, am Dienstag bei der Jahresmedienkonferenz des Verbands: Sowohl eine volle Integration wie auch Teilverkäufen seien denkbar. Der Schweizer Bankpersonalverband befürchtet einen großen Stellenabbau und hat die Einsetzung einer Task Force gefordert.

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  • Die Schweizer Regierung hat Bonuszahlungen der Credit Suisse vorläufig eingefroren.

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