Nähe zu Jeffrey Epstein
Neue Epstein-Fotos: Trumps Kleinkrieg gegen die Medien
Eine der neuen Feinde in den Augen Donald Trumps ist sein ehemaliger Unterstützer und Medienmogul Rupert Murdoch. Er steht hinter dem Sender Fox News und auch hinter dem "Wall Street Journal". In der Zeitung wurde vor wenigen Tagen ein persönlicher Brief von Donald Trump an Jeffrey Epstein veröffentlicht.
Neue Veröffentlichungen in der Causa kamen am Dienstag vom Sender CCN. Jeffrey Epstein war 1993 zu Gast auf der Hochzeit von Donald Trump und der 17 Jahre jüngeren Schauspielerin Marla Maples. Die Feier fand im Plaza Hotel in New York statt, der US-Sender CNN veröffentlichte bisher unbekannte Aufnahmen, die Epstein als Gast zeigen.
Das Wall Street Journal wiederum hatte kürzlich berichtet, Trump habe in einem Brief aus dem Jahr 2003 an Epstein über ein gemeinsames "Geheimnis" gesprochen.
Neben der Zeichnung einer nackten Frau habe Trump Epstein zum 50. Geburtstag gratuliert und geschrieben "Happy Birthday - und möge jeder neue Tag ein wunderbares Geheimnis sein".
Trump gegen die Presse
Trumps Wut richtet sich direkt gegen den mächtigen Inhaber des "Wall Street Journals". "Ich habe Rupert Murdoch gesagt, das sei Schwindel und er solle diese Fake-Story nicht drucken", so Trump vergangene Woche.
Die Klage gegen den konservativen Medienmogul Rupert Murdoch stellt eine weitere Eskalationsstufe im Kampf Kleinkrieg gegen die Medien
- Mehr lesen: Worum geht's in den Epstein-Akten?
Der 94-jährige Besitzer des traditionell konservativ ausgerichteten TV-Sender Fox News galt in der Vergangenheit als einflussreicher Unterstützer Trumps.
Neben den Aufnahmen von Epstein auf Trumps Hochzeit veröffentlichte CNN am Dienstag auch Fotos einer Victoria's-Secret-Modeschau aus dem Jahr 1999. Hier stand der spätere US-Präsident mit dem später verurteilten Sexualstraftäter Epstein zusammen, plauderte und lachte.
"Wollen mich wohl veräppeln?!"
Der Sender CNN bat den US-Präsidenten vor der Veröffentlichung um eine Stellungnahme. Das Telefonat mit Trump soll allerdings nur wenige Sekunden gedauert haben. "Sie wollen mich wohl veräppeln", soll Trumps Reaktion auf die Veröffentlichung der Hochzeitsbilder gewesen sein. Anschließend soll er den Sender als "Fake News" bezeichnet und den Hörer aufgelegt haben.
Der Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses, Steven Cheung bezeichnete später die neu veröffentlichten Fotos als "aus dem Zusammenhang gerissene Ausschnitte". Es handle sich dabei um die "Fortsetzung der Fake-News-Geschichten, die von den Demokraten und den liberalen Medien ausgeheckt wurden".
Ob Trump versuchen wird, rechtlich gegen CNN vorzugehen, bleibt abzuwarten. Im Falle des "Wall Street Journal" läuft aktuell eine Milliardenklage durch den Präsidenten.
Streit im Repräsentantenhaus
Der Streit über die Offenlegung von Akten in der Affäre um den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein schaukelt sich aktuell auch im US-Repräsentantenhaus hoch.
Um eine Abstimmung über die Freigabe der Akten zu verhindern, will der republikanische Chef des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, die Abgeordneten vorzeitig in die Sommerpause schicken. Das berichteten unter anderem die "New York Times" und weitere Medien übereinstimmend.
Epstein, der über viele Jahre systematisch Minderjährige missbraucht hatte, beging 2019 mit 66 Jahren in seiner Gefängniszelle nach offiziellen Angaben Suizid.
Er war im Jahr 2019 verhaftet und dann angeklagt worden. In Teilen der US-Gesellschaft sorgte Epsteins Tod für wilde Spekulationen, weil er beste Kontakte in die amerikanische High Society hatte.
Prominente und Milliardäre gingen bei ihm und auf seinen Sexpartys mit teils Minderjährigen ein und aus, darunter auch der Bruder des britischen Königs Prinz Andrew. Auch der demokratische Ex-Präsident Bill Clinton war ein enger Freund Epsteins.
Trumps Anhänger brachten Epstein mit Verschwörungstheorien um liberale Kindesmissbrauchs-Zirkel in Verbindung. Trump befeuerte die Verschwörungstheorien, verbrachte aber selbst viel Zeit mit Epstein, wie mehrere Fotos und Videos belegen.
Video: Prominente Namen auf der Epstein-Liste
Zusammenfassung
- CNN veröffentlichte bisher unbekannte Aufnahmen von Jeffrey Epstein als Gast auf Donald Trumps Hochzeit im Jahr 1993 mit der 17 Jahre jüngeren Marla Maples.
- Donald Trump reagierte auf die Veröffentlichung der Bilder mit einem kurzen Telefonat, bezeichnete CNN als "Fake News" und legte nach wenigen Sekunden auf.
- Aktuell läuft eine Klage Trumps gegen Rupert Murdoch, den 94-jährigen Eigentümer des Wall Street Journals, nachdem die Zeitung über einen Brief Trumps an Epstein aus dem Jahr 2003 berichtet hatte.