Sexualstraftäter
Worum geht's in den Epstein-Akten?
Die ganze Welt konnte in der Nacht auf Freitag dabei zusehen, wie Donald Trump und Elon Musk sich öffentlich auf X bzw. Truth Social bekriegten.
Höhepunkt der Auseinandersetzung war Musks Vorwurf, dass Trump die Akten rund um Sexualstraftäter Jeffrey Epstein nicht offengelegt habe, weil er selbst darin aufscheine. Beweise gab es dafür keine, Musk teilte aber Beiträge anderer User:innen zu dem Thema.
Wer war Jeffrey Epstein?
Der US-Multimillionär war im Juli 2019 festgenommen worden. Der bis in die höchsten Kreise vernetzte Geschäftsmann soll zahlreiche, auch minderjährige Mädchen jahrzehntelang sexuell missbraucht und sie anderen Männern zugeführt haben.
Rund einen Monat nach der Festnahme wurde Epstein im Alter von 66 Jahren tot in seiner Zelle gefunden. Offiziellen Angaben zufolge nahm er sich das Leben.
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Der Fall hatte auch deshalb weltweit für Aufsehen gesorgt, weil der Unternehmer bis in die höchsten Kreise vernetzt war. Seine Beziehungen zu Prominenten und sein Tod führten zu zahlreichen Gerüchten und Verschwörungstheorien.
Seine Partnerin Ghislaine Maxwell verbüßt derzeit eine 20-jährige Haftstrafe. Sie hat ihm laut Urteil dabei geholfen, junge Mädchen anzuwerben und sexuell zu missbrauchen.
Was sind die Epstein-Akten?
Die Sammlung von Beweisen, die Ermittler:innen im Rahmen zahlreicher Strafverfahren gegen Epstein und seine Kompliz:innen, zusammengetragen haben, wird "Epstein-Akten" genannt. Während viele Gerichtsdokumente zwar veröffentlicht wurden, bleiben andere versiegelt.
Einige Verschwörungstheoretiker:innen glauben, dass das FBI die Dokumente absichtlich zurückgehalten habe, um die Schuld von Epsteins prominenten Partnern zu vertuschen.
Die Trump-Regierung hat bereits einige Dokumente freigegeben, weitere, etwa rund um den Tod Epsteins, sollen folgen.
Welche Promis werden in den Akten genannt?
Lange Zeit waren die Opfer sowie Geschäftspartner:innen und mutmaßliche Kompliz:innen von Epstein nicht öffentlich bekannt. Im Jänner 2024 wurde aber ein fast 1000-seitiges Dokument veröffentlicht, in dem erstmals Namen genannt wurden.
Darunter befanden sich u.a. der Ex-US-Präsident Bill Clinton, der britische Prinz Andrew und schon damals US-Präsident Donald Trump.
Er wurde jedoch lediglich im Kontext der Befragung einer Zeugin genannt, die angab, zu Trump niemals sexuellen Kontakt gehabt zu haben.
Was bedeutet eine Nennung in den Akten?
Eine Nennung bedeutet nicht, dass die Person aktiver Teil des Missbrauchsnetzwerks um Epstein war, sondern zunächst nur, dass der Name in dem Zivilprozess zwischen der geschädigten US-Amerikanerin Virginia Giuffre und Epsteins langjähriger Partnerin Ghislaine Maxwell fiel.
Manche Personen der Liste sind beispielsweise auch Verwandte von Missbrauchsopfern Epsteins.
Wie standen Trump und Epstein zueinander?
Die beiden waren fast zwei Jahrzehnte miteinander befreundet und wurden in den 1990er und frühen 2000er Jahren zusammen auf Partys und in Trumps Golfclub Mar-a-Lago fotografiert. Auch flog Trump laut der öffentlichen Akten mehrmals in Epsteins Privatjet.
2002 beschrieb Trump den Multimillionär als "einen großartigen Kerl".
- Mehr lesen: Chronologie des Trump-Musk-Streits
Es gibt keine öffentlich gemachten Beweise, dass Trump in illegale Aktivitäten mit Epstein verwickelt war. Ein Geschäftsmann aus Florida, George Houraney, habe Trump jedoch schon damals vor Epsteins "Vorliebe für jüngere Mädchen" gewarnt, berichtete die "New York Times".
2004 zerbrach die Freundschaft zwischen Trump und Epstein wegen eines Immobilienwettstreits.
Zusammenfassung
- Im Zuge seines öffentlichen Streits mit US-Präsident Donald Trump brachte Tesla-Chef Elon Musk auch die Epstein-Files auf.
- Trump soll in den Akten über den berüchtigten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein vorkommen.
- Ein Überblick, worum es in dem Missbrauchsfall geht.