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Maurer kritisiert "Krokodilstränen" und "Empathielosigkeit" des Handels

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Grünen-Klubchefin Sigrid Maurer kritisiert in einem Interview die Handelsvertreter scharf. Sie spricht über eine "Chuzpe", "Empathielosigkeit" und über Blockaden der ÖVP.

Die Grünen Klubchefin Sigrid Maurer verteidigt den weitgehend ergebnislosen Lebensmittelgipfel der Parteikollegen Sozialminister Johannes Rauch und Vizekanzler Werner Kogler. "Wir haben da ein sehr zentrales Thema auf die Agenda gesetzt", sagt sie dem "Profil". Dass die Handelsketten nun Preise transparenter machen müssten, sei ein Erfolg. 

"Gedacht, ich spinne"

Dabei greift sie die Handelsvertreter auch gleich scharf an: "Dass die Preisberechnungen komplex sind, das mag sein, aber die absolute Empathielosigkeit, mit der da von Seiten der Handelsvertreter gegenüber einer sehr stark belasteten Bevölkerung argumentiert wird, ist geradezu empörend", sagt sie dem Nachrichtenmagazin. Es sei eine "Chuzpe", dass die Handelsvertreter "wegen Preistransparenz anfangen Krokodilstränen über ein drohendes Greißler-Sterben vergießen, während sie 95 Prozent Marktanteil haben".  Als die Klubchefin das gehört habe, habe sie "gedacht, ich spinne". 

Sie wiederholt das Argument der Regierung, wonach eine Senkung der Mehrwertsteuer nicht sinnvoll sei, weil man nicht garantieren könne, dass das an die Kund:innen weitergegeben werden würde. "Ich bin mir nicht sicher, ob man darauf noch zählen kann", kommentiert Maurer von Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will - auch gegenüber PULS 24 - geäußerte Versprechen. "Das Image ist den Lebensmittelhändlern zum Schluss nicht ganz egal", glaubt aber Mauer und denkt, dass die Preise gesenkt werden. 

Paket gegen Kinderarmut

Im Interview mit dem "Profil" kündigt Maurer zudem eine Paket gegen Kinderarmut an: "Johannes Rauch thematisiert es immer wieder – und wir werden nächste Woche auch ein Paket dazu präsentieren". Mehr Details nannte sie dazu nicht.

Eine von der SPÖ geforderte Mietpreisbremse sei hingegen an der ÖVP gescheitert, so die Klubchefin. "Wir haben sehr darum gekämpft. Wir haben der ÖVP großzügigste Angebote gemacht, auch für ihre Zielgruppe, die Häuslbauer. Die ÖVP hat es trotzdem verweigert, und ich halte das für einen wirklichen Fehler".

"Diese Koalition hat krisenreiche Jahre gut gemeistert und wird es auch weiterhin tun", ist Maurer aber dennoch überzeugt. Energiegesetze, Klimaschutz und das Informationsfreiheitsgesetz wolle man noch umsetzen. Auch, wenn sie auch beim Klimaschutzgesetz den Eindruck habe, "da haben sich ein paar Wirtschaftskämmerer festgeklebt. Das fossile Denken ist nach wie vor vorhanden in Teilen der ÖVP". Man habe aber auch schon andere Dinge trotz Widerstands durchgesetzt.

ribbon Zusammenfassung
  • Grünen-Klubchefin Sigrid Maurer kritisiert in einem Interview die Handelsvertreter scharf.
  • Sie spricht über eine "Chuzpe", "Empathielosigkeit" und über Blockaden der ÖVP.

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