Russland meldet Tote durch ukrainische Angriffe
Nach dem überraschenden ukrainischen Vorstoß auf das Gebiet im vergangenen Sommer hat das russische Militär Ende April behauptet, Kursk sei "vollständig befreit". Kiew wies das allerdings zurück. Nun schrieb der ukrainische Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj in einem Facebook-Post: «Die Pufferzone, die die Verteidigungskräfte der Ukraine in den Grenzgebieten geschaffen haben, bleibt auch jetzt aktuell.» Die seit neun Monaten andauernde Operation habe die meisten der gesetzten Ziele erreicht.
In der Früh hatten russische Blogger berichtet, dass ukrainische Einheiten in die Region eingedrungen wären. Sie durchstießen demnach die Grenze, überquerten Minenfelder mit Spezialfahrzeugen und feuerten Raketen ab. Die Ukrainer hätten in der Nacht auf Montag zunächst Brücken mit Raketen gesprengt und in der Früh dann mit gepanzerten Einheiten einen Angriff gestartet, schreibt etwa der Kriegsblogger "RVvoenkor" auf Telegram.
"Die Minenräumfahrzeuge begannen, Durchgänge in den Minenfeldern zu schaffen, gefolgt von gepanzerten Fahrzeugen mit Truppen. An der Grenze tobt eine schwere Schlacht", hieß es weiter.
Schwere Kämpfe auch in der Ostukraine
Am Sonntag kam es in der Ukraine ungeachtet der Bemühungen um eine Waffenruhe zu mehr als 270 Gefechten innerhalb der letzten 24 Stunden, wie der Generalstab in Kiew am Montag in der Früh mitteilte. Das Land wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion.
Speziell die Situation rund um die ostukrainische Kleinstadt Pokrowsk im Gebiet Donezk hat sich laut dem allabendlichen Lagebericht des ukrainischen Generalstabs massiv zugespitzt. So hätten die ukrainischen Verteidiger dort 70 Angriffe abgewehrt. Weitere zwölf Angriffe liefen noch, teilte der Generalstab mit. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen.
Der Verkehrsknotenpunkt Pokrowsk gilt als strategisch wichtig in der Verteidigung der Ukraine. Die russischen Truppen stehen nicht nur östlich, sondern auch südlich und sogar südwestlich der Stadt. Versuche eines russischen Durchbruchs nach Westen in das benachbarte Industriegebiet Dnipropetrowsk konnten die Ukrainer bisher zurückschlagen.
Zusammenfassung
- Drei Menschen starben bei einem ukrainischen Drohnenangriff im russischen Grenzgebiet Kursk, darunter zwei Frauen, während drei weitere Personen verletzt wurden.
- In der Ostukraine kam es zu über 270 Gefechten innerhalb von 24 Stunden, wobei die ukrainischen Verteidiger 70 Angriffe auf die strategisch wichtige Stadt Pokrowsk abwehrten.
- Der ukrainische Oberbefehlshaber betonte die Bedeutung der Pufferzone in den Grenzgebieten, die weiterhin Bestand hat, während russische Truppen versuchen, in das Industriegebiet Dnipropetrowsk vorzudringen.