Pipeline-Sprengung
Nord-Stream-Sabotage: Verdächtiger Ukrainer gefasst
Nach "Spiegel"-Informationen nahmen italienische Polizisten am Mittwochabend den ukrainischen Staatsangehörigen Serhij K. auf Basis eines europäischen Haftbefehls in der Gegend von Rimini fest.
Er soll zusammen mit anderen Ukrainern im September 2022 die Gas-Pipeline "Nord Stream" zwischen Russland und Deutschland in der Ostsee gesprengt haben. Serhij K. soll sich an Bord des eigens angemieteten Segelbootes "Andromeda" befunden haben, von dem aus Taucher zur Pipeline tauchten und dort Sprengsätze anbrachten.
Der Verdächtige soll laut deutschen Ermittler aber keiner der Taucher, sondern Koordinator der Sabotageaktion gewesen sein.
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Die deutsche Generalbundesanwaltschaft ermittelt seit 2022 im Zusammenhang mit den Explosionen wegen des Verdachts auf verfassungsfeindliche Sabotage und des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion.
"Legitimes Kriegsziel"
Die beteiligten Ukrainer hätten keine Absicht gehabt, eine Straftat zu begehen, sondern die Pipeline als legitimes Kriegsziel betrachtet, wurde dem "Spiegel" 2024 gesagt.
Die russischen Gaslieferungen an Deutschland hätten den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine maßgeblich mitfinanziert, so die Begründung.
Monatelange Schuldzuweisungen
Laut "Spiegel"-Recherchen soll die Aktion von ukrainischen Streitkräften sanktioniert worden sein. Westliche Regierung und Experten hatten zunächst Russland die Sabotage der eigenen Pipeline vorgeworfen.
Russland hatte zunächst Großbritannien und die USA für die Sabotage verantwortlich gemacht.
Zusammenfassung
- Nach "Spiegel"-Informationen nahmen italienische Polizisten am Mittwochabend den ukrainischen Staatsangehörigen Serhij K. auf Basis eines europäischen Haftbefehls in der Gegend von Rimini fest.
- Er soll zusammen mit anderen Ukrainern im September 2022 die Gas-Pipeline "Nord Stream" in der Ostsee gesprengt haben.
- Serhij K. soll sich an Bord des eigens angemieteten Segelbootes "Andromeda" befunden haben, von dem aus Taucher zur Pipeline tauchten und dort Sprengsätze anbrachten.
- Der Verdächtige soll laut deutschen Ermittler aber keiner der Taucher, sondern Koordinator der Sabotageaktion gewesen sein.