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Türkei

PKK: Freilassung von Gründer Öcalan Bedingung für Frieden

10. Juli 2025 · Lesedauer 2 min

Im Friedensprozess mit der Türkei macht die verbotene Untergrundorganisation Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) die Freilassung ihres Gründers Abdullah Öcalan zur Bedingung für eine dauerhafte Lösung.

Bisher war nur die Rede von einem Entwaffnungsprozess der PKK-Kämpfer. Nun soll auch der türkische Staatsfeind Öcalan entlassen werden, das sei Medienberichten zufolge  die neueste Forderung der PKK. 

Nur wenn Öcalan frei sei, könne der Prozess voranschreiten, erklärte die PKK laut der ihr nahestehenden Nachrichtenagentur ANF am Donnerstag. 

Die PKK kritisierte, dass die Türkei bisher nichts unternommen habe und forderte, der Prozess müsse von beiden Seiten vorangetrieben werden.

Aus der türkischen Politik gibt es bisher dazu keine Antwort.

Waffenniederlegung am Freitag geplant

Öcalan sitzt seit 1999 auf der Gefängnisinsel Imrali im Marmarameer in Haft. Die PKK, die in der Türkei, der EU und den USA als Terrororganisation gelistet wird, hatte im Mai ihre Auflösung angekündigt und war damit einem Aufruf Öcalans vom Februar gefolgt.

 Laut der pro-kurdischen Partei DEM soll die Waffenniederlegung am Freitag im Nordirak beginnen.

(K)eine Chance auf Frieden?

Medienberichten zufolge soll zunächst symbolisch eine kleine Gruppe ihre Waffen abgeben. Schätzungen zufolge verfügt die PKK über Tausende Kämpfer. Das Hauptquartier der Organisation liegt in den Kandil-Bergen im Nordirak. 

Die DEM, die zwischen der PKK und der türkischen Regierung vermittelt, nennt etwa eine Demokratisierung und mehr Rechte für Kurden als Notwendigkeit für einen nachhaltigen Friedensprozess. 

Ob der Prozess tatsächlich zu einem politischen Neuanfang führen wird, ist noch offen. Vorangegangene Friedensbemühungen waren immer wieder gescheitert - zuletzt im Sommer 2015.

Die PKK begann ihren Aufstand gegen den Staat im Jahr 1984. Sie kämpfte zunächst für einen eigenen Staat, später für eine Autonomie für die Kurden. In dem Konflikt wurden Zehntausende Menschen getötet.

Video: PKK löst sich auf: "Terrorismus wird bleiben"

Zusammenfassung
  • Die PKK macht die Freilassung ihres seit 1999 inhaftierten Gründers Abdullah Öcalan zur Voraussetzung für einen dauerhaften Friedensprozess mit der Türkei.
  • Die Organisation hat im Mai ihre Auflösung angekündigt und will am Freitag im Nordirak mit einer symbolischen Waffenniederlegung beginnen, wobei laut Schätzungen weiterhin Tausende Kämpfer existieren.
  • Die pro-kurdische Partei DEM vermittelt zwischen PKK und türkischer Regierung und fordert für einen nachhaltigen Frieden mehr Rechte für Kurden sowie eine Demokratisierung, während frühere Friedensbemühungen zuletzt 2015 scheiterten.