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Nach Drohnen-Alarm

Luftalarm in der NATO: Militärs prüfen Verteidigungseinsatz

28. Sept. 2025 · Lesedauer 2 min

Die NATO könnte die Überwachung ihres östlichen Luftraums nach dem wiederholten Eindringen russischer Drohnen und Jets in einen echten Verteidigungseinsatz umwandeln.

Nach Abschluss der laufenden Untersuchungen könne dies eine Option sein, sagte der Vorsitzende des NATO-Militärausschusses, Admiral Giuseppe Cavo Dragone, nach einem Treffen der Generalstabschefs in Riga.

Jetzt sei es allerdings noch zu früh, um seriös zu bewerten, was bei den jüngsten Luftraumverletzungen wirklich vorgefallen sei. Die Umwandlung der aktuellen Air Policing Mission in eine Air Defence Mission könnte beispielsweise dazu führen, dass die NATO-Flugabwehrkapazitäten an der Ostflanke noch einmal deutlich verstärkt werden. 

Zudem würden vermutlich neue Einsatzregeln für den Waffengebrauch das Abschießen eindringender Flugobjekte erleichtern.

NATO-Länder versammeln sich in Estland

Die NATO-Länder waren am Dienstag auf Antrag Estlands zusammengekommen, nachdem drei russische Kampfjets vom Typ MiG-31 rund zwölf Minuten über der Ostsee durch estnischen Luftraum geflogen waren. 

In der anschließenden Erklärung warnte die Militärallianz unter Androhung von Gewalt vor weiteren Grenzverletzungen. Davor hatte schon Warschau festgestellt, dass russische Drohnen in den polnischen Luftraum eingedrungen waren.

Militärausschuss-Chef Dragone warnte Russland erneut mit deutlichen Worten vor Wiederholungen. Man suche keine Konfrontation, aber man werde nicht zögern, jede als notwendig erachtete Maßnahme zu ergreifen, um die kollektive Verteidigung sicherzustellen, sagte er.

Rinkevics spricht sich für Luftraumüberwachung aus

Lettlands Präsident Edgars Rinkevics hatte sich zum Auftakt des Treffens in Riga dafür ausgesprochen, die bisherige NATO-Mission zur Luftraumüberwachung über dem Baltikum in eine Luftverteidigungsmission mit entsprechend schärferen Einsatzregeln umzuwandeln. 

Ähnliche Forderungen erhob zuvor auch schon Litauen, das ebenso wie der dritte Baltenstaat Estland an Russland grenzt.

Die NATO-Mission Baltic Air Policing läuft bereits seit 2004 und ist darauf ausgerichtet, in Friedenszeiten die Sicherheit des Luftraums der Bündnispartner in Litauen, Estland und Lettland zu gewährleisten. 

Bündnisstaaten wie Deutschland stellen dafür rotierend Kampfjets zur Verfügung. Die baltischen Staaten verfügen nicht über geeignete Flugzeuge.

Video: Angriff auf Europa? Erneuter Drohnen-Alarm

Zusammenfassung
  • Nach dem rund zwölfminütigen Eindringen von drei russischen MiG-31-Kampfjets in den estnischen Luftraum prüft die NATO, ihre bisherige Überwachungsmission an der Ostflanke in einen echten Verteidigungseinsatz umzuwandeln.
  • Eine solche Umwandlung könnte laut NATO-Militärausschusschef Admiral Giuseppe Cavo Dragone zu verstärkten Flugabwehrkapazitäten und neuen Einsatzregeln führen, die den Abschuss eindringender Flugobjekte erleichtern.
  • Die Baltic Air Policing Mission läuft seit 2004 und wird von NATO-Staaten wie Deutschland unterstützt, da die baltischen Staaten keine eigenen geeigneten Kampfflugzeuge besitzen.