Nahost-Konflikt
Israel: Haben iranischen Generalstabschef getötet
Er sei als Stabschef der iranischen Streitkräfte identifiziert worden und sei der ranghöchste Militärkommandant gewesen, hieß es am Dienstag.
Zuvor hatte Israel einen Großangriff auf den Nordwesten des Iran bekanntgegeben. In der Millionenstadt Tabris waren am Morgen laute Explosionen zu hören, wie iranische Medien übereinstimmend berichteten.
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Der Iran seinerseits hat erneut Raketen auf Israel gefeuert. Der staatliche Rundfunk sprach von einem "Raketenregen" auf Ziele in Israel. Die israelische Armee teilte mit, die Luftabwehr sei im Einsatz, um die Bedrohung abzuwehren.
Die Bevölkerung sei angewiesen, bis auf Weiteres in den Schutzräumen zu bleiben, teilte das israelische Militär am Dienstag in der Früh mit. Laut der "Times of Israel" waren im Raum der Stadt Jerusalem Explosionen zu hören.
Angriffe in der Nacht
Die israelische Luftwaffe hatte nach eigenen Angaben in der Nacht auf Dienstag "umfassende" Angriffe auf militärische Ziele im Westen des Iran geflogen. Dutzende Lagerstätten und Abschussanlagen für Boden-Boden-Raketen seien getroffen worden, teilte die Armee mit.
Außerdem seien Boden-Luft-Raketenwerfer und Lagerstätten für Drohnen im Westen der Islamischen Republik attackiert worden. Die Angriffe seien beendet, hieß es.
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Israel war bereits in der Nacht auf Dienstag vom Iran aus mit Raketen angegriffen worden. Ein Geschoß soll im Süden in offenes Gelände gefallen sein, berichtete die "Times of Israel". Ein Sprecher der mächtigen iranischen Revolutionsgarden hatte kurz zuvor laut der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA angekündigt, die neue Welle an Angriffen auf Israel werde "bis Dienstagmorgen ununterbrochen fortgesetzt".
Israelischen Medienberichten zufolge handelte es sich jedoch nur um eine kleine Anzahl von Raketen, die über der Küstenmetropole Tel Aviv und der Stadt Haifa abgefangen wurden. Berichte über Einschläge oder Verletzte gab es nicht. Unterdessen meldeten iranische Staatsmedien mehrere Explosionen und den Einsatz des Luftabwehrsystems in der Hauptstadt Teheran.
Netanyahu: Tötung Khameneis könnte Konflikt beenden
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hatte die Einwohner Teherans zur Flucht aufgerufen. "Wir sagen den Bürgern Teherans: "Verlasst die Gegend!" - und wir handeln", sagte er. Netanyahu scheint nun auch eine gezielte Tötung des Obersten Anführers des Iran, Ayatollah Ali Khamenei, nicht auszuschließen.
"Das wird den Konflikt nicht eskalieren lassen, das wird den Konflikt beenden", sagte Netanyahu im Interview des US-Senders ABC auf die Frage, ob er die Sorge der US-Regierung teile, dass eine Tötung Khameneis den Konflikt außer Kontrolle geraten lassen könnte.
Auf die direkte Frage, ob Israel plane, Khamenei zu töten, sagte er: "Wir tun, was wir tun müssen. Ich werde da keine Details erörtern."
Am Wochenende hatte es Berichte gegeben, wonach US-Präsident Donald Trump in den vergangenen Tagen Einspruch gegen israelische Pläne für die Tötung des iranischen Staatsoberhaupts eingelegt haben soll.
Nach Darstellung eines israelischen Militärsprechers hat Israel inzwischen die "volle Luftüberlegenheit" über Teheran erreicht. Ein Teil der Raketenangriffe aus dem Iran sei durch israelische Luftangriffe vereitelt worden.
Video: Angriff auf Iran: Israel hat das "sehr genau geplant"
Zusammenfassung
- Das israelische Militär hat mitgeteilt, es habe den iranischen Generalstabschef Ali Shadmani getötet.
- Er sei als Stabschef der iranischen Streitkräfte identifiziert worden und sei der ranghöchste Militärkommandant gewesen, hieß es am Dienstag.
- Zuvor hatte Israel einen Großangriff auf den Nordwesten des Iran bekanntgegeben.
- In der Millionenstadt Tabris waren am Morgen laute Explosionen zu hören, wie iranische Medien übereinstimmend berichteten.