Monitoring für Arbeitsmarktchancen von Frauen über 50
Zuletzt habe es durchaus Erfolge gegeben, betonte Mayrhuber. So sei etwa die Frauenerwerbsquote in den vergangenen 25 Jahren stark angestiegen, die Beschäftigungsquoten von Frauen und Männern zwischen 55 und 59 Jahren seien bis auf zwei Prozentpunkte aneinandergerückt. Große Unterschiede gebe es aber noch bei 60- bis 64-Jährigen. Vor dem Hintergrund der Angleichung des Pensionsalters bis 2032 müssten aber noch Maßnahmen gesetzt werden, um dieses mit einem erhöhten Erwerbsaustrittsalter zu verbinden. Ein höheres Pensionsantrittsalter bringe nichts, wenn davor eine Phase der Arbeitslosigkeit liegt.
"Wir fordern ein, was selbstverständlich sein sollte: Gleichberechtigung und echte Perspektiven für Frauen am Arbeitsmarkt auch im erhöhten Alter", so Korosec. In Österreich gebe es am Arbeitsmarkt generell Vorbehalte gegenüber älteren Menschen und gerade bei älteren Frauen. So brauche es etwa einen sozialpartnerschaftlichen Schulterschluss von Arbeitgebern und Arbeitnehmern zur Schaffung altersgerechter Arbeitsplätze.
Außerdem seien steuerliche Vorteile für Betriebe, die Frauen ab 55 einstellen, nötig sowie ein Ausbau der "Aktion 55plus" mit einem eigenen Frauenbudget, meinte die Seniorenbund-Präsidentin. Ausgebaut werden müssten auch Weiterbildung und Umschulungen in Zukunftsbranchen sowie finanzielle Zuwendungen für altersgerechte Arbeitsplätze. Unternehmen wiederum sollten früher damit beginnen, Aufgaben von älteren Beschäftigten neu zu definieren - also diese etwa vom Außen- in den Innendienst zu transferieren. Gerstorfer wiederum urgierte das von der Regierung angekündigte Beschäftigungspaket für ältere Arbeitnehmer.
50-Jährige haben noch Drittel des Erwerbslebens vor sich
Das angekündigte Monitoring soll unter anderem etwa die Beschäftigung, die Arbeitslosenquote sowie die Zugänge von Frauen in die Arbeitslosigkeit bzw. deren durchschnittliche Vormerkdauer nach Altersgruppen und die Entwicklung von Voll- und Teilzeit umfassen. Erstmals veröffentlicht wird es im April 2026. Wenn sich die Zahlen nicht positiv entwickeln, wolle man bei Politik und Sozialpartnerschaft vorstellig werden und die Öffentlichkeit informieren, so Gerstorfer. "Wir müssen klarmachen: Wenn man über 50 ist, hat man noch ein Drittel des Erwerbslebens vor sich."
Zusammenfassung
- Ein quartalsmäßiges Monitoring soll ab April 2026 die Entwicklung der Beschäftigung, Arbeitslosenquote und Vormerkdauer von Frauen über 50 sowie die Entwicklung von Voll- und Teilzeit erfassen.
