Hamas-Relativierung auf Kunst-UniJüdische österreichischen Hochschüler:innen

Hamas-Massaker relativiert: Anti-Israel-Demo auf Kunstuni

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Bei einer Pro-Palästina-Kundgebung an der Universität für angewandte Künste relativierte eine Rednerin das Hamas-Massaker gegen Israel vom 7. Oktober. Die Jüdischen österreichischen Hochschüler:innen (JöH) filmten die Rede, Anwesende wollten daraufhin handgreiflich werden. Die Uni distanziert sich.

Im Rahmen einer "Free Palestine"-Kundgebung wurde am Donnerstagabend an der Universität für angewandte Kunst das Hamas-Massaker in Israel vom 7. Oktober geleugnet bzw. relativiert. Das zeigt ein Video der Jüdischen österreichschen Hochschüler:innen (JöH). 

"Es ist sehr wichtig, den Fakt, dass es am 7. Oktober eine Aggression gegen Israel gab, nicht mehr zu erwähnen", hört man darin eine Rednerin auf Englisch sagen. Sie fügt nachdrücklich hinzu: "Es gab keine Aggression."

"Leave Now"-Rufe

Als die Teilnehmenden der Kundgebung mitbekommen, dass JöH-Präsident Alon Ishay die Rede filmt, wird die Menge unruhig. Einige Anwesenden versuchen ihm daraufhin das Handy aus der Hand zu schlagen, immer wieder hört man, es sei "nicht in Ordnung" zu filmen. Unter "Leave Now"-Rufen ("Geht jetzt") will man die JöH aus dem Foyer drängen. 

Ishay und andere JöH-Mitglieder hätten bereits zuvor immer wieder zu filmen begonnen, die Anwesenden seien dabei immer "feindseliger" geworden, erklärt Ishay auf PULS 24 Anfrage. Dass die JöH vor Ort war, sei zufällig gewesen, eigentlich sei man wegen eines anderen Termins an der Angewandten gewesen.

Vor dem Ausschnitt im Video habe die Rednerin zudem auch gesagt, dass "die Menschen, die in den Kibbutzim an der Grenze von der Hamas massakriert wurden, keine unschuldigen Zivilist:innen waren", so Ishay.

Angewandte distanziert sich

Die Veranstaltung sei weder von der Universität genehmigt, noch unterstützt worden, teilte die Angewandte auf PULS 24 Nachfrage mit. Angekündigt sei eine Demonstration mit dem Titel "Protest von Studierenden gegen die Universitätspolitik" vor der Universität gewesen, deren Veranstalter:innen sich im Vorfeld das Foyer der Kunst-Uni zu eigen gemacht hätten.

Die Aussagen in dem Video seien "inakzeptabel". An der Position des Rektorats der Angewandten habe sich seit einem Statement vom 14. Oktober nichts geändert: "Wir sind entsetzt über den grauenhaften Angriff der Hamas auf Israel. Wir dulden keinen Terror, keine Form des Antisemitismus und keine Relativierung des Existenzrechts Israels. Unser tiefstes Mitgefühl gilt den Opfern des Angriffes, ihren Angehörigen, den Geiseln und es gilt den Menschen, die in Folge des Angriffs zu Opfern werden."

Weiter heißt es: "Als Angewandte stehen wir klar gegen menschenverachtende Vernichtungsideologien und ihre Rechtfertigungen. Die aktuelle Lage verlangt von uns, umso entschiedener gegen Menschenhass und Gewalt einzutreten und unsere Verantwortung als Institution ernst zu nehmen."

Ishay sagte unterdes, dass sich die JöH trotz der Anfeindungen nicht verjagen hätte lassen. Im Anschluss an die Kundgebung habe es mit den Ordner:innen vor Ort ein "konstruktives Gespräch" gegeben über Strategien, um Antisemitismus bei solchen Veranstaltungen vorzubeugen. 

ribbon Zusammenfassung
  • Im Rahmen einer "Free Palestine"-Kundgebung wurde am Donnerstagabend an der Universität für angewandte Kunst das Hamas-Massaker auf Israel geleugnet.
  • Die Jüdischen österreichischen Hochschüler:innen (JöH) filmte die Rede, Anwesende wollten daraufhin handgreiflich werden.
  • Die Anwesenden seien immer "feindseliger" geworden, erklärt JöH-Präsident Alon Ishay auf PULS 24 Anfrage.
  • Vor dem Ausschnitt im Video habe die Rednerin zudem auch gesagt, dass "die Menschen, die in den Kibbutzim an der Grenze von der Hamas massakriert wurden, keine unschuldigen Zivilist:innen waren", so Ishay.
  • Die Veranstaltung sei weder von der Universität genehmigt, noch unterstützt worden, teilte die Angewandte auf PULS 24 Nachfrage mit.