Vergeltungsschlag
Raketenangriffe: Iran attackiert US-Stützpunkt in Katar
Der Iran hat als Vergeltung für die Bombardierung seiner Atomanlagen US-Militärstützpunkte in Katar angegriffen.
Die Operation mit dem Namen "Verheißung des Sieges" habe begonnen, hieß es in einer Erklärung der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA.
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Irans Streitkräfte geben einen "vernichtenden und mächtigen" Raketenangriff auf den Militärstützpunkt Al-Udeid in Katar bekannt. Dies geht aus einer Erklärung hervor. Auf der Basis sind US-Truppen stationiert.
Man werde unter keinen Umständen einen Angriff auf das iranische Territorium unbeantwortet lassen, hieß es weiter.
Eine Stellungnahme der USA liegt zunächst nicht vor. Wie US-Medien berichten, befinden sich Präsident Donald Trump, Verteidigungsminister Pete Hegseth und der Vorsitzende der Vereinigten Stabschefs, Dan Caine, derzeit im Lagezentrum (Situation Room) des Weißen Hauses.
Katar: Alle iranischen Raketen abgefangen
Ein israelischer Repräsentant sagte mehreren Medien, der Iran habe insgesamt zehn Raketen auf US-Ziele in Katar abgefeuert. Katar hatte kurz vor den Angriffen die Sperrung seines Luftraums mitgeteilt.
Augenzeugen in Doha berichteten, dass zwei Minuten lang Explosionsgeräusche zu hören gewesen waren. Am Himmel seien Flugobjekte, mutmaßlich Drohnen, geflogen.
Katar hat den iranischen Angriff auf einen US-Militärstützpunkt in dem Golfemirat scharf verurteilt. Die Luftabwehrsysteme hätten den Angriff vereitelt und die iranischen Raketen erfolgreich abgefangen. Bei den Angriffen sei niemand verletzt oder getötet worden, teilte das katarische Verteidigungsministerium mit.
Der Sprecher des katarischen Außenministeriums, Majed al-Ansari, bezeichnete den Angriff auf X als "Verletzung der Souveränität und des Luftraums Katars sowie der Charta der Vereinten Nationen".
Katar behalte sich das Recht vor, "direkt auf diese offensichtliche Aggression zu reagieren".
Entgegen ersten Meldungen konnte kein iranischer Angriff auf eine US-Militärbasis im Irak festgestellt werden. Das bestätigte am Abend ein US-Militärbeamter gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
Golfstaaten schließen Luftraum
Noch Montagabend schlossen neben Katar auch die Golfstaaten Bahrain und Kuwait ihre Lufträume. Das bahrainische Verkehrsministerium kündigte die vorübergehende Aussetzung des Luftverkehrs im Luftraum des Königreichs als Vorsichtsmaßnahme an.
Die Menschen seien aufgerufen, Schutz in nahe gelegenen Gebäuden zu suchen, bis die Gefahr vorüber sei, hieß es in einer weiteren Mitteilung des Innenministeriums.
Auch Kuwait kündigte "im Interesse der Sicherheit des Landes" die Schließung des Luftraums und der Flughäfen an.
Vergeltungsschlag für US-Angriffe
Am Wochenende traten die Vereinigten Staaten in den Krieg zwischen Israel und dem Iran ein, der am 13. Juni begonnen hatte. Sie griffen neben der Urananreicherungsanlage in Fordo auch die Anlage in Natanz mit bunkerbrechenden Bomben an.
Auch eine Nukleareinrichtung in Isfahan wurde bombardiert. Irans Regierung verurteilte den Angriff als völkerrechtswidrig.
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Kurz vor der Bestätigung der Angriffe in Katar und dem Irak hatte der iranische Präsident, Massoud Pezeshkian, auf X geschrieben: "Wir haben den Krieg weder begonnen noch angestrebt. Doch wir werden die Aggression gegen den Iran nicht unbeantwortet lassen."
Diese Meldung wird laufend aktualisiert.
Video: Ungewissheit im Iran
Zusammenfassung
- Nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen hat Teheran einen US-Militärstützpunkt in Katar angegriffen.
- Laut katarischen Behörden konnten alle Raketen abgefangen werden – verletzt oder getötet wurde offenbar niemand.
- Entgegen ersten Meldungen soll es keine Angriffe auf US-Basen im Irak gegeben haben.