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Berlin bestätigt: Kiew hat um Taurus-Raketen gebeten

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Die Ukraine hat Deutschland um die Lieferung von Marschflugkörpern vom Typ Taurus gebeten.

Die Anfrage sei bereits vor einigen Tagen eingegangen, sage am Samstag eine Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums und bestätigt damit einen entsprechenden Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". 

Ob der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj persönlich diese Bitte an den deutschen Kanzler Olaf Scholz (SPD) gerichtet hat, was Informationen der Zeitung nahelegten, wollte ein Sprecher der deutschen Bundesregierung der "FAS" zufolge nicht kommentieren. Weitere Einzelheiten nannte sie nicht und ließ auch offen, ob Deutschland der Bitte nachkommen wird.

Reichweite von bis zu 500 Kilometern

Die luftgestützten Taurus-Raketen haben eine Reichweite von rund 500 Kilometern. Anfang Mai hat Großbritannien als erstes Land der Ukraine offiziell die Lieferung von Langstrecken-Marschflugkörpern zugesagt.

Deutschland unterstützt USA bei Jet-Ausbildung

Im Gespräch mit der "FAS" befürworteten die Außenpolitiker Roderich Kiesewetter (CDU) und Michael Roth (SPD), Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Deutschen Bundestag, dass Deutschland die Lieferungen von F-16-Kampfjets durch die USA an die Ukraine aktiv unterstützt, etwa durch Ausbildung. Kiesewetter sagte demnach, zur Bewaffnung der F-16 könne Berlin durch Taurus beitragen. Fachleute hätten ihm versichert, es sei keine "Raketenwissenschaft", den deutschen Marschflugkörper an die amerikanische F-16 anzupassen.

Roth und Kiesewetter begründeten ihre Forderung mit den erheblichen Verlusten der ukrainischen Luftwaffe seit dem Beginn der russischen Invasion. Die Zeitung beruft sich auf "US-amerikanische Angaben", nach denen die Ukraine schon zu Beginn dieses Jahres 60 ihrer 145 Kampfflugzeuge verloren hat.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Ukraine hat Deutschland einem Zeitungsbericht zufolge um die Lieferung des deutschen Marschflugkörpers vom Typ Taurus gebeten.
  • Wie die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" berichtet, bestätigte das deutsche Verteidigungsministerium die Anfrage aus der Ukraine.
  • Der Lenkflugkörper kann Radar unterfliegen.
  • Fachleute hätten ihm versichert, es sei keine "Raketenwissenschaft", den deutschen Marschflugkörper an die amerikanische F-16 anzupassen.

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