"Jenseitig": Mikl-Leitner verurteilt Waldhäusl-Sager

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Die Landeshauptfrau will ein Arbeitsübereinkommen mit der FPÖ in der künftigen niederösterreichischen Landesregierung nicht ausschließen, auch falls Waldhäusl Landesrat werden sollte.

Nach dem rassistischen Sager von FPÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusl zu einer Schülerin in der Talksendung "Pro und Contra" auf PULS 24 herrscht immer noch Wirbel. Die Aussage lässt auch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) nicht kalt. "Was die Aussage betrifft, reicht glaube ich ein Wort, nämlich: jenseitig", sagte sie am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Ob der Freiheitliche Teil der nächsten Landesregierung sein könne, sei "abzuwarten".

Auch Kooperation mit FPÖ möglich

Bezüglich einer weiteren Regierungsbeteiligung Waldhäusls verwies Mikl-Leitner am Rande der Pressekonferenz in St. Pölten auf laufende Gespräche mit den anderen Parteien, "wo es in weiterer Folge darum geht, wer wirkliche Verantwortung erhält". Diese seien abzuwarten: "Wir wissen noch nicht, mit wem es eine Zusammenarbeit geben wird."

Bereits am Mittwoch hatte es aus Mikl-Leitners Büro gegenüber PULS 24 geheißen, man halte sich die Option, ein Arbeitsübereinkommen mit der FPÖ zu beschließen und damit gemeinsam zu regieren, offen.

ÖVP-SPÖ-Kooperation wahrscheinlich

Seit Sonntag gilt ein künftiges Arbeitsprogramm der Wahlverlierer ÖVP und SPÖ in der niederösterreichischen Landesregierung als wahrscheinlich. Der Wechsel an der Spitze der Landes-SPÖ von Franz Schnabl zu Sven Hergovich hat dies eher noch wahrscheinlicher gemacht.

Waldhäusl hatte zuletzt mehrfach bekundet, Landesrat zu bleiben. "Wenn einer sagt, er möchte es werden, ist noch nicht fix, ob er es überhaupt wird", sagte Mikl-Leitner dazu. Das hätten die Gremien der FPÖ intern zu entscheiden.

Ein Wien ohne Zuwanderung

Waldhäusl war am Dienstag Gast bei "Pro und Contra" gewesen. Eine Schülerin im Publikum konfrontierte Waldhäusl damit, dass, wenn er seine Vorstellungen bereits vor Jahren hätte durchsetzen können, ein großer Teil ihrer Schulklasse und sie selbst nicht in Wien das Gymnasium besuchen könnten -  weil sie einen Migrationshintergrund haben. Waldhäusl warf der Schülerin an den Kopf: "Auf die Frage, wenn das schon geschehen wäre, dass hier sehr viele nicht in der Schule wären: Dann wäre Wien noch Wien."

Auf Nachfrage von PULS 24 wollte Waldhäusl am Mittwoch seine Aussage nicht zurücknehmen. Es sei am Dienstag "klar und deutlich alles gesagt worden", erklärte er.

Waldhäusl beleidigt Schülerin

FPÖ-Politiker Gottfried Waldhäusl war am Dienstag bei "Pro und Contra" auf PULS 24 zu Gast und sagte einer Wiener Schülerin, er wolle sie nicht in Wien haben.

ribbon Zusammenfassung
  • Johanna Mikl-Leitner bezeichnete die jüngste Aussage von Gottfried Waldhäusl auf PULS 4 als "jenseitig".
  • Die Landeshauptfrau will ein Arbeitsübereinkommen mit der FPÖ in der künftigen niederösterreichischen Landesregierung aber nicht ausschließen.