Israel-Iran-Konflikt

Hormus-Blockade hätte "massive Auswirkungen" auf Österreich

17. Juni 2025 · Lesedauer 3 min

Die Eskalation im Nahen Osten und die angedrohte Sperre der Straße von Hormus setzen die globale Energieversorgung unter Druck. Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) warnt vor massiven Auswirkungen auf Energiepreise und Lieferketten.

Der eskalierende Konflikt zwischen Israel und dem Iran hat in den vergangenen Tagen auch den Ölmarkt nervös werden lassen. Teheran drohte zuletzt mit einer Sperrung der Straße von Hormus – einer zentralen Schifffahrtsroute am Zugang zur ölreichen Region des Persischen Golfs.

Durch diese Meerenge wird ein erheblicher Teil des weltweiten Öl- und Flüssiggashandels abgewickelt. Eine Blockade hätte daher massive Auswirkungen auf die globale Energieversorgung und internationale Lieferketten.

Auch für Österreich hätte dies gravierende Folgen, wie Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) gegenüber PULS 24 betonte.

"Österreich und Europa sind massiv abhängig von geopolitischen, aber auch geoökonomischen Verwerfungen", so Hattmannsdorfer. Der gesamte Nahostkonflikt habe – ähnlich wie etwa US-Strafzölle – "massive Auswirkungen" auf Energiepreise und Lieferketten in Österreich.

"Konflikt möglichst rasch beenden"

Die aktuelle Lage zeige deutlich, wie stark Österreich von internationalen Lieferketten abhängig sei. Besonders im Energiebereich gelte es daher, alternative Bezugsquellen zu sichern.

Das oberste Ziel müsse jedoch sein, "dass dieser geopolitische Konflikt möglichst rasch beendet wird".

Der Minister begrüßte daher ausdrücklich, dass der Konflikt beim G7-Gipfel "ganz oben auf der Agenda" stehe und sich "alle großen Kräfte dieser Welt" um eine Lösung bemühten.

Steigende Energiepreise? "Österreich ist vorbereitet"

Auf die Frage, ob Österreich auf einen massiven Anstieg der Energiepreise vorbereitet sei, antwortete Hattmannsdorfer: "Österreich ist vorbereitet – auch aufgrund der strategischen Reserven, die wir vorhalten." 

Gleichzeitig betonte er, dass die Situation nicht nur Österreich betreffe. Die Aufrechterhaltung der Logistik und des Transports durch die Straße von Hormus sei für die ganze Welt von "maximalem Interesse".

"Dann muss die Lage neu bewertet werden"

Hattmannsdorfer äußerte sich auch zu einem Vorstoß der EU-Kommission, wonach die Gaseinfuhren aus Russland bis 2027 vollständig beendet werden sollen. Österreich stehe hinter der Ukraine, und die Sanktionen seien ein "probates Mittel, um das Regime Putin zu treffen".

Ein Aus für russisches Gas hätte laut Hattmannsdorfer keine unmittelbaren Auswirkungen auf Österreich – bereits im vergangenen Jahr habe man sämtliche Gasimporte aus Russland eingestellt.

Gleichzeitig müsse aber auch die Versorgungssicherheit gewährleistet bleiben. Sollte es infolge des Nahostkonflikts "zu einer politischen Neuordnung kommen, muss die Lage neu bewertet werden."

Video: Krieg gegen den Iran: Israelische "Bevölkerung steht hinter Entscheidung"

Zusammenfassung
  • Die Eskalation im Nahen Osten und die angedrohte Sperre der Straße von Hormus setzen die globale Energieversorgung unter Druck.
  • Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) warnt vor massiven Auswirkungen auf Energiepreise und Lieferketten.