Mangott: Rückzug aus russischer Sicht richtig

Politikwissenschaftler Gerhard Mangott sieht im Newsroom LIVE in der bevorstehenden Rückeroberung der Stadt Cherson durch die Ukraine vor allem ein bedeutsames Signal an die Verbündeten im Westen.

Moskau hat den Rückzug seiner Truppen westlich des Flusses Dnipro um die Stadt Cherson im Süden der Ukraine angeordnet. Der Russland-Experte Gerhard Mangott hält dies im Interview mit PULS 24 Anchorwoman Sabine Loho für die militärisch richtige Entscheidung aus russischer Sicht. "Das Westufer mit der Regionalhauptstadt Cherson ist einfach nicht mehr zu verteidigen", sagt Mangott.

Botschaft an westliche Staaten

Der Abzug der russischen Truppen und deren militärischen Geräts werde nun einige Tage, vielleicht länger als eine Woche dauern, prognostiziert der Politologe. Die jüngsten Rückgewinne von Dörfern und Städten, insbesondere der Stadt Cherson mit einst 290.000 Einwohnern, seien wichtig für die Kampfmoral der Ukrainer. "Noch wichtiger" ist laut Mangott für Kiew aber, "dass im Westen jenes Lager, das der Ukraine alle möglichen Waffen liefern will, die es braucht, um den letzten russischen Soldaten vom ukrainischen Territorium zu verjagen, durch diese Erfolge nun gestärkt ist."

Diese Partner der Ukraine könnten nun argumentieren: "Schaut, wenn die Ukrainer unsere Waffen haben, ihre Kampfkraft und ihre Kampfmoral, dann können sie die Russen auch vertreiben."

ribbon Zusammenfassung
  • Politikwissenschaftler Gerhard Mangott hält den Rückzug der Russen aus Cherson für militärisch richtig.
  • Kiew sendet mit den neuen Rückeroberungen ein wichtiges Signal an die westlichen Partner.