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"Erstklassige Piloten": Selenskyj würdigt seine Luftstreitkräfte

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Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Rolle der Luftwaffe seines Landes im Krieg gegen Russland gewürdigt.

Moskau habe gehofft, "unsere Luftwaffe in den ersten Stunden der großen Invasion zu zerstören", sagte Selenskyj in einem am Samstag in Kiew verbreiteten Video. "Natürlich war das für den Feind ein völlig verrücktes Ziel - wie viele andere Ziele auch."

"Invasoren vergehen wie Tau"

Die Piloten seien erstklassig und würden auch von anderen Staaten für ihr Können gelobt, unterstrich Selenskyj in seiner Videobotschaft. Der Staatschef hatte zuvor schon zum "Tag der Luftstreitkräfte" gratuliert und erklärt: "Die Invasoren werden vergehen wie Tau in der Sonne. Und unsere Verteidigung ist die Sonne und wird sie sein". Selenskyj unterstrich einmal mehr, dass der Kampf um die Freiheit und die Unabhängigkeit des Landes nur gemeinsam gelingen könne.

"Es ist eine gemeinsame Arbeit. Und es ist ein Ergebnis, das dank der Stärke und der Solidarität aller erreicht wird, die Freiheit schätzen und die Tyrannei nicht tolerieren", sagte mit Blick auch auf andere Staaten, die die Ukraine unterstützen. "Freiheit gewinnt immer." Selenskyj kündigte an, dass auch Unterstützer der Ukraine im Ausland geehrt werden sollten.

Baerbock versichert jahrelange Unterstützung 

Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sicherte der Ukraine am Wochenende notfalls jahrelange Unterstützung im Krieg gegen Russland zu. "Wir müssen leider davon ausgehen, dass die Ukraine auch im nächsten Sommer noch neue schwere Waffen von ihren Freunden braucht", sagte Baerbock der "Bild am Sonntag". "Die Ukraine verteidigt auch unsere Freiheit, unsere Friedensordnung. Und wir unterstützen sie finanziell und militärisch - und zwar so lange es nötig ist. Punkt."

Deutliche Aufstockung der russischen Armee

Der russische Präsident Wladimir Putin wiederum hatte am 25. August per Dekret eine Aufstockung seiner Armee im nächsten Jahr um 137.000 Soldaten auf rund 1,15 Millionen befohlen. "Es bleibt unklar, ob Russland versuchen wird, diese Erhöhung durch die Rekrutierung von mehr freiwilligen Vertragssoldaten oder durch die Erhöhung der jährlichen Ziele für die Einziehung Wehrpflichtiger zu decken", hieß es dazu am Sonntag aus dem britischen Verteidigungsministerium.

Russische Kampfkraft kaum erhöht

"Auf jeden Fall dürfte die Anordnung nach den derzeit geltenden Rechtsvorschriften keine wesentlichen Fortschritte bei der Stärkung der russischen Kampfkraft in der Ukraine bringen", teilte London außerdem mit. Und weiter, unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse: "Das liegt daran, dass Russland Zehntausende Soldaten verloren hat." Zudem würden derzeit nur sehr wenige neue Vertragssoldaten eingestellt, und Wehrpflichtige seien nicht verpflichtet, außerhalb des russischen Territoriums zu dienen.

"Wahnvorstellung" Putins nicht aufgegangen

Baerbock äußerte die Erwartung, dass der Krieg "noch Jahre dauern könnte". Russlands Präsident Wladimir Putin habe eine "Wahnvorstellung" gehabt, die Ukraine binnen kürzester Zeit einzunehmen. Dieses Vorhaben sei aber nicht aufgegangen. Die Außenministerin verteidigte auch den Anspruch der Ukraine auf die von Russland annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim. "Auch die Krim gehört zur Ukraine. Die völkerrechtswidrige Annexion von 2014 hat die Welt nie anerkannt."

Warnung vor Kriegsmüdigkeit

Baerbock warnte davor, angesichts der monatelangen Kämpfe eine Kriegsmüdigkeit in Deutschland herbeizureden. "Klar spüren inzwischen alle die Folgen von Putins Energiekrieg am eigenen Geldbeutel. Die soziale Spaltung Europas gehört zur Kriegsführung Putins. Dies müssen wir verhindern. Das wird ein steiniger Weg, aber es gehört zur politischen Verantwortung, die sozialen Schieflagen in Folge hoher Energiepreise abzufedern."

ribbon Zusammenfassung
  • Moskau habe gehofft, "unsere Luftwaffe in den ersten Stunden der großen Invasion zu zerstören", sagte Selenskyj in einem am Samstag in Kiew verbreiteten Video.
  • Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sicherte der Ukraine am Wochenende notfalls jahrelange Unterstützung im Krieg gegen Russland zu.

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