APA/ROLAND SCHLAGER

BP-Wahl: Das Werben um Unterstützungserklärungen hat begonnen

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Amtsinhaber Alexander Van der Bellen, FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz und Bierpartei-Gründer Dominik Wlazny haben am Dienstag - dem Starttag für das Unterschriften-Sammeln - mit öffentlichen Auftritten um Unterstützung für ihre Bundespräsidenten-Kandidatur geworben.

6.000 Wahlberechtigte müssen sie bis 2. September für sich gewinnen, um am 9. Oktober am Stimmzettel zu stehen. Insgesamt bemühen sich darum 20 Österreicher und Österreicherinnen.

Rosenkranz möchte sich "nicht in innerparteiliche Dinge einmischen"

Der von den Freiheitlichen nominierte Rosenkranz gab am Dienstag die tags zuvor - angesichts des Suizidversuchs des kurz zuvor aus der Partei ausgeschlossenen früheren Abgeordneten Hans-Jörg Jenewein - verschobene Pressekonferenz. Er bemühte sich, die innerparteilichen Turbulenzen vom Tisch zu wischen. Im Wahlkampf werde er sich "nicht in innerparteiliche Dinge einmischen", betonte Rosenkranz und zeigte sich überzeugt: "Es wird keine Auswirkungen haben und Herbert Kickl sitzt fest im Sattel." Inhaltlich trat er dafür ein, das Covid-Maßnahmengesetz abzuschaffen, forderte er eine rasche unbürokratische Entlastung der Bevölkerung und sprach von "selbstzerstörerischen Russland-Sanktionen".

Marco Pogo: Antialkoholische Erfrischung, um "seine Gegner zu verwirren"

Der "Turbobier"-Sänger Dominik Wlazny (alias "Marco Pogo") warb am Dienstag in der Wiener Mariahilfer Straße um Unterstützungserklärungen - und offerierte, eher unerwartet, den Passanten Wasserflaschen, um die "Gegner zu verwirren". Für Wlazny geht es bei seiner Hofburg-Bewerbung darum, "Politik neu zu denken". Die Ereignisse der letzten Jahre hätten diesen "rebellischen Ansatz" in ihm reifen lassen: "Leute brauchen in Zeiten von Krisen mehr Zuversicht und Vertrauen." Auch in Linz, Graz und Innsbruck werden sich Freiwillige auf Werbeständen der Bierpartei in den nächsten Wochen um Unterschriften für ihn bemühen.

Marco Pogo wirbt um Unterschriften

Van der Bellen sorgt für Bahö auf der Mariahilfer Straße

Van der Bellen startete die Unterschriftensammlung am Dienstag auf der Wiener Mariahilfer Straße. Auch der Bundespräsident muss für seine Wiederkandidatur 6.000 Unterstützungserklärungen vorlegen - und hat bereits mindestens drei: Denn er selbst und seine Ehefrau ließen ihren Unterschriften gleich im Amtshaus des 6. Bezirks beglaubigen - und Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) präsentierte medienwirksam ihr frisch gestempeltes Formular.

Van der Bellen versicherte, mit aller Kraft, Engagement, Gelassenheit und Erfahrung weitere sechs Jahre der Bevölkerung dienen zu wollen. Sein von Livemusik untermalter Auftritt beim Infostand seiner Unterstützer sorgte bei Touristen wie Einheimischen für Überraschung, der Bundespräsident musste viele Selfiewünsche erfüllen.

Van der Bellen startet in Wahlkampf

Grosz hofft auf Unterstützung auf Social Media

Die 6.000 erforderlichen Unterstützungserklärungen dürften Van der Bellen und Rosenkranz leicht zusammenbringen. Auch Wlazny sollte es schaffen können - hatte seine Bierpartei bei der Wien-Wahl 2020 doch schon mehr als 13.000 Wähler. Der Chef der Coronamaßnahmen- und impfkritischen MFG, Michael Brunner, kann nach dem Wahlerfolg 2021 in Oberösterreich (mit mehr als 50.000 Stimmen) und den teils recht guten Ergebnissen bei den Tiroler Kommunalwahl im heurigen Februar ebenfalls davon ausgehen, am 9. Oktober am Stimmzettel zu stehen. Ex-FPÖ- bzw. BZÖ-Politiker Gerald Grosz hofft auf seine Follower in den sozialen Medien.

Wesentlich schwieriger ist die erste Hürde am Weg in die Hofburg für öffentlich weniger bekannte Einzelkämpfer oder Bewerber kleinerer Initiativen, die über sich nicht auf ein Netzwerk stützen können. 15 davon werben aktuell über soziale Medien und Webseiten um Unterschriften - Helga Egger, Mark Hanno Fessl, Franz Gollowitsch, Konstantin Haslauer, Oliver Hoffmann, Rudolf Remigius Kleinschnitz, Gerhard Kuchta, Robert Marschall, Wolfgang Ottowitz, David Packer, Barbara Rieger, Thomas Schaurecker, Johann Peter Schutte, Hubert Thurnhofer, Anatolij Volk.

Alle, die am 9. Oktober antreten wollen, müssen ihre Unterstützer dazu bewegen, aufs Gemeindeamt oder den Magistrat zu gehen, die Unterschrift dort beglaubigen zu lassen und die Unterstützungserklärungen (Download auf der BMI-Webseite dann dem sogenannten Zustellungsbevollmächtigten zukommen zu lassen.

Unterstützen kann eine Kandidatur jeder Österreicher, der am heutigen "Stichtag" stimmberechtigt ist - aber jeweils nur für einen Bewerber. Zeit für das Unterschriftensammeln ist bis 2. September, 17 Uhr. Dann müssen die Unterstützungserklärungen bei der Bundeswahlbehörde eingereicht sein, zusammen mit dem Kostenbeitrag von 3.600 Euro.

ribbon Zusammenfassung
  • FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz und Bierpartei-Gründer Dominik Wlazny haben am Dienstag - dem Starttag für das Unterschriften-Sammeln - mit öffentlichen Auftritten um Unterstützung für ihre Bundespräsidenten-Kandidatur geworben.
  • 6.000 Wahlberechtigte müssen Kandidaturwillige bis 2. September für sich gewinnen, um am 9. Oktober am Stimmzettel zu stehen.
  • Insgesamt bemühen sich darum 20 Österreicher und Österreicherinnen, allen voran Amtsinhaber Alexander Van der Bellen.