APA/MAX SLOVENCIK

"Ausnahmezustand"

Vorbild Ungarn: FPÖ-Politiker Gruber fordert Pride-Verbot

23. Juni 2025 · Lesedauer 2 min

Der oberösterreichische FPÖ-Landesparteisekretär und Landtagsabgeordnete Michael Gruber kann sich ein Verbot von Pride-Paraden nach dem Vorbild Ungarns vorstellen. Das sagte er im Gespräch mit einem rechten Regionalsender aus Oberösterreich, wie der "Kurier" (Montagausgabe) berichtete.

Der Moderator will von Gruber wissen, ob dieser sich ein Verbot nach Vorbild von Ungarn, wo Regenbogenparaden "vor den Augen von Kindern" untersagt seien, vorstellen kann.

"Ich kann mir ein Verbot in Österreich durchaus vorstellen", gibt der FPÖ-Politiker zur Antwort.

Für ihn sei eine Pride "ein Ausnahmezustand, den ich nirgends haben möchte".

Regenbogenfahne in den Kübel geworfen

Es ist nicht das erste Mal, dass Gruber Diversitätsbekundungen mit drastischen Worten und Gesten entgegentritt: In einem Instagram-Video für den Nationalratswahlkampf hatte er eine Regenbogenfahne aus Papier in den Mistkübel geworfen.

Die Staatsanwaltschaft Linz wollte Ermittlungen wegen des Verdachts der Verhetzung aufnehmen, ein Auslieferungsansuchen wurde im Landtag aber von ÖVP, FPÖ und MFG abgelehnt.

Kritik an Gruber: "Zutiefst antidemokratische Haltung"

Die FPÖ versuche offenbar, das ungarische Vorbild eines autoritären Staates zu kopieren, kritisierte der Grüne LGBTIQ+-Sprecher David Stögmüller am Montag. Wer derartige Veranstaltungen verbieten wolle, offenbare "eine zutiefst antidemokratische Haltung".

NEOS-Mediensprecherin Henrike Brandstötter schrieb auf X (vormals Twitter): "Die FPÖ ist eine lupenreine Verbotspartei, die Politik nur mit Abwertung anderer kann."

Video: Regenbogenparade 2025

Zusammenfassung
  • Der oberösterreichische FPÖ-Landesparteisekretär und Landtagsabgeordnete Michael Gruber kann sich ein Verbot von Pride-Paraden nach dem Vorbild Ungarns vorstellen.
  • Für ihn sei eine Pride "ein Ausnahmezustand, den ich nirgends haben möchte".
  • Das sagte er im Gespräch mit einem rechten Regionalsender aus Oberösterreich.