Harald VilimskyPULS 24

Krahs SS-Sager für Vilimsky "indiskutabel"

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Maximilian Krah, EU-Spitzenkandidat der AfD verharmloste in einem Interview die nationalsozialistische SS und bekam daraufhin von der Partei ein Auftrittsverbot. FPÖ-Spitzenkandidat Harald Vilimsky verurteilt die Aussagen Krahs im PULS 24 Interview, will mit der AfD aber weiter zusammenarbeiten.

Nicht jeder SS-Mann sei automatisch ein Verbrecher gewesen. Das sagte Maximilian Krah, EU-Spitzenkandidat der AfD zur italienischen Zeitung "La Repubblica". 

Der AfD-Bundesvorstand verhängte nun - gut zwei Wochen vor der Europawahl - ein Auftrittsverbot gegen Krah. Der Politiker selbst erklärte, er werde auf weitere Wahlkampfauftritte verzichten und trete als Mitglied des Bundesvorstands zurück. Die Rolle als Spitzenkandidat wurde ihm aber nicht entzogen.

Der französische Ressemblement National (RN), die Partei von Marine Le Pen kündigte jedenfalls nach dem Interview an, künftig nicht mehr in einer Fraktion mit der AfD im Europaparlament zusammenarbeiten zu wollen. Beide Parteien sitzen dort bisher gemeinsam mit der FPÖ in der Rechtsfraktion ID (Identität und Demokratie)

ÖVP und SPÖ forderten nun die FPÖ auf, die Zusammenarbeit mit der AfD - wie auch Le Pen - umgehend zu beenden. 

Video: Konsequenzen für AfD-Kandidaten

"Einer, der was Unbedarftes sagt"

Im PULS 24 Interview reagiert nun FPÖ-Spitzendkandidat Harald Vilimsky: Die Aussagen Krahs seien "absolut zu verurteilen und nicht nachzuvollziehen" und "indiskutabel". "Einer, der was Unbedarftes sagt", werde die Rechtsfraktion ID, die Vilimsky als starke, energetische Kraft beschreibt, "nicht bremsen" können. 

Zwischen Frankreich und Deutschland gebe es laut dem FPÖ-Politiker aus historischen gründen Zerwürfnisse und Missverständnisse. Krah habe aber Konsequenzen gezogen und werde nicht Teil einer künftigen Allianz sein. Die AfD sei aber - wie "alle positiven Kräfte" - in der ID willkommen, so Vilimsky im PULS 24 Interview. 

Unklarheiten im AfD-Wahlkampf

Wie es nun aber mit dem Europawahlkampf der AfD weitergeht, ist unklar. Auch die Nummer zwei auf der Europaliste, Petr Bystron, soll wegen staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen nach dem Willen der Parteispitze nicht mehr auftreten. 

Beide Kandidaten sind seit Wochen wegen möglicher Verbindungen zu prorussischen Netzwerken in den Schlagzeilen. Staatsanwaltschaften prüfen laut Medienberichten mögliche Geldzahlungen bei beiden Politikern. Zudem wurde ein Mitarbeiter Krahs wegen mutmaßlicher Spionage für China verhaftet. 

Die rechtspopulistische Partei war in bundesweiten Umfragen zuletzt deutlich zurückgefallen, liegt aber immer noch an zweiter oder dritter Stelle. 

Video: Rechtsextremer Verdachtsfall: Urteil im Fall AfD

ribbon Zusammenfassung
  • Maximilian Krah, EU-Spitzenkandidat der AfD verharmloste in einem die nationalsozialistische SS und musste sich aus dem Wahlkampf zurückziehen.
  • FPÖ-Spitzenkandidat Harald Vilimsky verurteilt die Aussagen Krahs im PULS 24 Interview, will mit der AfD aber weiter zusammenarbeiten.