"Konstruktive" Gespräche
Trump zu Treffen mit Selenskyj: "Hatten sehr erfolgreichen Tag"
Laut Trump sehe es so aus, als könne im nächsten Schritt ein trilaterales Treffen stattfinden. "Wir hatten einen sehr erfolgreichen Tag", erklärte Trump. Nun sei es allerdings erst einmal Zeit, die Sache "schlafen zu legen". Auch Selenskyj lobte "konstruktive" Gespräche.
Bereits die Ankunft des ukrainischen Präsidenten beim Weißen Haus war betont amikal verlaufen. Die beiden Staatschefs schüttelten sich vor dem Weißen Haus die Hand, Trump legte dabei seine Hand auf Selenskyjs Schulter und führte ihn ins Oval Office. Im Anschluss beantworteten Selenskyj und Trump Fragen der anwesenden Reporter:innen.
Der US-Präsident sprach von einer "guten Chance" auf ein Ende des Krieges. Sowohl die Ukraine als auch der russische Präsident Waldimir Putin hätten daran ein Interesse.
Indessen weckt das erneute Gespräch zwischen Trump und Selenskyj im Oval Office Erinnerungen an einen beispiellosen Eklat im Februar. Vor laufenden Kameras hatten der US-Präsident und sein Vize JD Vance Selenskyj zurechtgewiesen - er verlies Washington daraufhin vorzeitig .
"Ehre" Selenskyj zu empfangen
Bei ihrem erneuten Zusammentreffen demonstrierten Selenskyj und der US-Präsident Einigkeit. Trump nannte es "eine Ehre", Selenskyj zu empfangen. Selenskyj dankte Trump für seine Bemühungen, "das Töten zu beenden".
Beim Beginn der Gespräche im Weißen Haus übergab Selenskyj einen Brief seiner Frau Olena an Melania Trump. "Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich bei Ihrer Frau, der First Lady der USA bedanken, die einen Brief an Putin über unsere Kinder, entführte Kinder geschickt hat", sagte Selenskyj beim Empfang durch Trump. Der Brief sei nicht für Trump selbst, betonte der Ukrainer lachend.
Ein Reporter lobte indessen das Outfit des ukrainischen Präsidenten, der in einem schwarzen Jackett und Hemd gekommen war. "Sie sehen fabelhaft aus", so der Reporter. Trump dazu: "Ich habe dasselbe gesagt". US-Unterhändler sollen sich im Vorfeld des Treffens nach dem Outfit des ukrainischen Präsidenten erkundigt haben.
Gleichzeitig kündigte Trump ein Telefonat mit Kremlchef Wladimir Putin an. "Er erwartet meinen Anruf, wenn wir dieses Meeting beendet haben", so Trump. Der US-Präsident sagte zudem, möglicherweise werde es zu einem Dreiertreffen kommen, möglicherweise aber auch nicht. Wenn nicht, werde das Kämpfen weitergehen.
Große Runde mit europäischen Spitzenpolitikern
Zuvor waren die ersten europäische Spitzenpolitiker:innen zu den Gesprächen über das weitere Vorgehen in der Ukraine vorgefahren. NATO-Generalsekretär Mark Rutte, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der britische Premier Keir Starmer waren zu sehen, wie sie ihre Fahrzeuge verlassen.
US-Präsident Donald Trump kommen zunächst mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zusammen, bevor dann in großer Runde gesprochen wird.
Selenskyj kann "Krieg mit Russland fast sofort beenden"
Kurz vor dem Treffen in Washington hatte Trump Selenskyj noch unter Druck gesetzt. In einem Post auf der Plattform Truth Social schrieb Trump: "Der ukrainische Präsident Selenskyj kann den Krieg mit Russland fast sofort beenden, wenn er will, oder er kann weiterkämpfen."
Im gleichen Atemzug erklärte der Republikaner auch den erhofften NATO-Beitritt der Ukraine und eine Rückgabe der 2014 von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim für unrealistisch. "Manche Dinge ändern sich nie!!!", schrieb er.
Er verwies darauf, dass der damalige US-Präsident Barack Obama die Annexion der Krim 2014 nicht verhindert habe. Er fügte in Großbuchstaben hinzu: "KEIN NATO-BEITRITT DER UKRAINE."
Moskau gegen Truppen aus NATO-Staaten in der Ukraine
Russland lehnt in den Verhandlungen um ein Kriegsende erneut kategorisch eine Stationierung von Truppen aus NATO-Staaten in der Ukraine ab.
Großbritannien strebe mit solchen Szenarien weiter nach einer Eskalation in dem Konflikt und bringe die NATO-Mitglieder an eine gefährliche Grenze, von der es bis zu einem großen globalen Konflikt nicht mehr weit sei, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Montag in Moskau.
Sie reagierte auf Aussagen vom britischen Premier Starmer, nach denen er bereit sei zur Entsendung solcher Truppen. Die Ukraine befürwortet das als Sicherheitsgarantie.
Zusammenfassung
- Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zum Treffen mit US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus eingetroffen.
- Die beiden Staatschefs gaben sich die Hand, nachdem Selenskyjs Kolonne vorgefahren war.
- In einer Fragerunde mit Reporter:innen sprach der US-Präsident von einer "guten Chance" auf ein Ende des Krieges und demonstrierte Einigkeit mit Selenskyj.