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"Jahrelang schlechtes Gewissen": Wien-Mitarbeiterin belastet Rammstein

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Seit Tagen werden Vorwürfe gegen Rammstein und dessen Sänger Till Lindemann laut, die Band dementiert. Nun meldete sich eine Mitarbeiterin, die bei einem Wien-Konzert im VIP-Bereich arbeitete. Das schlechte Gewissen quäle sie seit Jahren, seitdem sie sah, wie die Frauen danach aussahen.

"Ich habe Mädels gesehen, wie sie den VIP-Bereich verlassen haben. Und habe deshalb schon jahrelang ein schlechtes Gewissen", sagte die Mitarbeiterin, die beim Wien-Konzert von Rammstein arbeitete, in der "Zeit im Bild" am Freitag. Sie erzählte von Räumen im VIP-Bereich, die für "private Aktivitäten" genutzt wurden. Danach hätten sie gereinigt werden müssen. 

Am 26. und 27. Juli ist die Band wieder in Wien und bespielt das Ernst-Happel-Stadion. Der Veranstalter sagt zu den Vorwürfen nichts, "man habe keinen Einblick in die Causa". Gegenüber PULS 24 teilte die Landespolizeidirektion mit: "Hinsichtlich der Rammstein-Konzerte in Wien der vergangenen Jahre gab es keine statistische Erfassungen allfälliger Spiking - oder Sexualdelikte während oder im Umfeld dieser Konzerte."

Mehrere Frauen erheben Vorwürfe

Die Vorwürfe gegen Lindemann und Rammstein kamen nach dem Konzert am 22. Mai in Vilnius auf. Eine Irin erzählte, sie sei gezielt für ein Treffen mit Lindemann ausgewählt worden. Er habe ihr Alkohol angeboten und sei davon ausgegangen, dass sie in einer Konzertpause Sex mit ihm haben wolle. Shelby L. sagt in der "SZ", sie habe abgelehnt, der Sänger sei daraufhin aggressiv geworden. Dann habe ihre Erinnerung immer wieder ausgesetzt, heißt es in dem SZ-Bericht, in dem mehrere Frauen anonym ähnliche Erinnerungen zu Protokoll geben.

Im Bericht der "Süddeutschen" kommt auch Wien vor. Laut einer jungen Frau soll es 2019 in einem Hotelzimmer zu Grenzüberschreitungen von Lindemann gekommen sein. 

Rammstein schließen "was behauptet wird" aus

"Zu den im Netz kursierenden Vorwürfen zu Vilnius können wir ausschließen, dass sich, was behauptet wird, in unserem Umfeld zugetragen hat. Uns sind keine behördlichen Ermittlungen dazu bekannt", reagierte Rammstein auf Twitter.

Verlag trennt sich von Lindemann wegen Pornos

Am Freitag distanzierte sich auch Lindemanns Verlag Kiepenheuer & Witsch vom Rammstein-Sänger und beendete die Zusammenarbeit. Lindemann brachte seine Bücher "In stillen Nächten" und "100 Gedichte"bei KiWi heraus. "Im Zuge der aktuellen Berichterstattung haben wir Kenntnis erlangt von einem Pornovideo, in dem Till Lindemann sexuelle Gewalt gegen Frauen zelebriert und in dem das 2013 im Verlag Kiepenheuer & Witsch erschienene Buch 'In stillen Nächten' eine Rolle spielt", begründet der Verlag seinen Schritt. 

 

ribbon Zusammenfassung
  • Seit Tagen werden Vorwürfe gegen Rammstein und dessen Sänger Till Lindemann laut, die Band dementiert.
  • Nun meldete sich eine Mitarbeiterin, die bei einem Wien-Konzert im VIP-Bereich arbeitete.
  • Das schlechte Gewissen quäle sie seit Jahren, seitdem sie sah, wie die Frauen danach aussahen, sagte sie in der "Zeit im Bild".

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