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Vorwürfe gegen Rammstein-Crew: Die wichtigsten Fragen und Antworten

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Nach dem Tourauftakt der deutschen Band Rammstein in der litauischen Hauptstadt Vilnius gibt es schwere Vorwürfe gegen einen Teil der Crew von Rammstein. Es geht um Drogen und sexualisierte Gewalt. Die Band dementiert.

Am 22. Mai startete Rammstein ihre Stadion Tour mit einem Konzert in Vilnius, der Hauptstadt von Litauen. Dorthin reiste auch die Irin Shelby Lynn an, die kurz danach über diverse soziale Medien schwere Vorwürfe gegen einen Teil der Rammstein-Crew erhob. Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Was sind die Vorwürfe?

Lynn erklärte, dass sie zu einer Party vor Konzertbeginn eingeladen wurde und dort auch Sänger Till Lindemann getroffen habe. Sie vermutet, dass sie dabei unter Drogen gesetzt wurde. Der Sänger habe Sex mit ihr haben wollen und sei wütend geworden, als sie dies ablehnte. Er habe sie aber nicht angefasst und ihr Nein akzeptiert, betont sie in einem Tweet am Dienstag.

Sie teilt auch Fotos und Videos von blauen Flecken, von denen sie nicht wüsste, wo sie sich diese zugezogen habe.

Was sagen die litauischen Behörden?

Bis dato nichts. Laut einem Video von Lynn habe sie die litauische Polizei angefleht, ihren Fall aufzunehmen. Sie sei allerdings nur an das Krankenhaus verwiesen worden.

Gegenüber der "Bild"-Zeitung erklärte die Polizei in Vilnius: "Es werden derzeit die Umstände der Anschuldigungen geklärt. Ob es strafrechtliche Ermittlungen gibt oder nicht, wird erst nächste Woche entschieden."

Was sagt Rammstein?

Via Twitter verlautete die Band folgendes Statement: "Zu den im Netz kursierenden Vorwürfen zu Vilnius können wir ausschließen, dass sich, was behauptet wird, in unserem Umfeld zugetragen hat. Uns sind keine behördlichen Ermittlungen dazu bekannt."

Offenbar wurden auch Anwälte beauftragt. Lynn teilte ein Foto mit einer Abmahnung.

Wenn es nicht um Lindemann geht, um wen geht es dann?

Lynn selber beschuldigt Band-DJ und Schlagzeuger-Assistenten Joe L. und in weiterer Folge auch "Casting Director" Alena M. Besonders M. kümmert sich laut Aussagen mehrerer Fans – auch laut zahlreichen Posts, die sie zur Verteidigung selbst auf Instagram teilte – um die Auswahl der vornehmlich weiblichen und jungen Fans für die "Row Zero" und die Partys rund um die Konzerte.

Was ist die "Row Zero"?

Die "Row Zero" (Reihe Null) ist ein Platz direkt vor der Bühne und seit Jahrzehnten fester Bestandteil bei Rammstein-Konzerten. Auffallend ist, dass Fotos und Videos hauptsächlich junge Frauen dort zeigen. Da sowohl Lynn als auch M. dazu aufriefen, Erfahrungen zu teilen, gibt es übereinstimmende Berichte bezüglich der Auswahl.

Demnach schreibt M. Frauen auf Instagram an oder fragt sie direkt bei Konzerten, ob sie Lust auf die "Row Zero" und die Partys hätten. Ebenfalls fragt sie offenbar, ob die Frau Single ist. Laut den Berichten werden auch Fotos von den Frauen gemacht. Via WhatsApp-Gruppen werden die Frauen koordiniert. Sie werden auch angewiesen, sich beim letzten Song "Adieu" zu sammeln und anschließend gemeinsam zur Party zu gehen.

Was sagen die Fans?

Bei anderen Beschreibungen gehen die Meinungen weit auseinander. Bei den Posts, die M. teilt, wird sie als die freundliche Frau beschrieben, die weiblichen Fans ihren größten Wunsch erfüllt: ein Treffen und Party mit Lindemann und Co.

Auf der anderen Seite, bei den Berichten, die Lynn teilt, fallen strafrechtlich relevante Beschreibungen und Vorwürfe. Unter anderem auch gegen Sicherheitsleute.

Hinweis: Der Artikel wurde am Dienstagnachmittag um das Statement der Polizei Vilnius ergänzt.

ribbon Zusammenfassung
  • Am 22. Mai startete Rammstein ihre Stadion Tour mit einem Konzert in Vilnius, der Hauptstadt von Litauen.
  • Dorthin reiste auch die Irin Shelby Lynn an, die kurz danach über diverse soziale Medien schwere Vorwürfe gegen einen Teil der Rammstein-Crew erhob.
  • Es geht um Drogen und sexualisierte Gewalt.
  • Die Band dementiert die Vorwürfe.