Song Contest
JJ könnte ESC gewinnen: Wie fit wäre Österreich als Veranstalter?
Ein österreichischer Sieg beim Eurovision Song Contest (ESC) scheint so greifbar, wie seit Conchita Wurst nicht. Mal abgesehen von dem überraschenden zweiten Platz von César Sampson 2018.
Heuer hat JJ realistische Chancen, den "Schas", wie es ORF-Kommentator Andi Knoll beim Sieg Conchitas so schön formulierte, zu gewinnen. In den Wettquoten liegt der 24-Jährige konstant auf Platz zwei, legte zuletzt sogar noch etwas zu.
Am Küniglberg kommt man da wahrscheinlich schon etwas ins Schwitzen, immerhin mussten der ORF und die Stadt Wien für den ESC 2015 in der Stadthalle wohl 25 Millionen Euro berappen, wie im Vorfeld kolportiert wurde. Angesichts der Budgetmisere müssen auch Wien und der ORF sparen. Generaldirektor Roland Weißmann dürfte also schon etwas nervös auf die Zahlen schauen.
Stadthalle hätte "notwendige Erfahrung"
Geht es nach der Wiener Stadthalle würde einem neuerlichen Ausrichten der Großveranstaltung wenig im Weg stehen, teilt man PULS 24 mit. Sollte JJ gewinnen und Wien erneut als Schauplatz für den ESC gewählt werden, werde man eruieren, ob das in der Stadthalle realisierbar ist, aber: "Die notwendige Erfahrung und das Know-how sind auf jeden Fall vorhanden." Die Halle D kann rund 16.000 Personen fassen, die Halle F 2.000.
Demnach sei es in der Stadthalle möglich, den ESC 2026 auf "höchstem technischem Niveau" auszutragen, gibt man sich optimistisch.
Konkurrenz kriegt man aus den Bundesländern. Schon 2014 standen die Grazer Stadthalle sowie die Olympiahalle in Innsbruck ebenfalls in der engeren Auswahl, wurden aber von Wien ausgestochen.
Graz und Innsbruck wollen auch
Aus Graz hört PULS 24: "Wir könnten den ESC definitiv beherbergen". Seitens der Grazer Stadthalle gebe es bereits ein fertiges Konzept für eine Arena mit 11.000 Besuchern und "eine komplette, räumliche Aufplanung unseres Geländes", heißt es. Die Stadthalle Graz bringt knapp 14.500 Menschen unter.
Auch aus Innsbruck kommen motivierte Töne. 2015 habe man ebenso ein "ausgereiftes Konzept" eingereicht, das nach wie vor geeignet sei, den ESC mit allen Anforderungen am Gelände der Olympiaworld abzuhalten. Die Olympiahalle Innsbruck kann 10.000 Besucher:innen fassen.
In Linz antwortet man PULS 24 nur vorsichtig: Aufgrund der Hallengröße käme die TipsArena in Linz "vielleicht auch für die Abhaltung des ESCs in Frage kommen". Angesichts des Platzbedarfs glaube man aber nicht, dass die TipsArena die "erste Wahl für die Durchführung des ESC" sein würde. Es hätten rund 8.700 Menschen platz.
Angesichts der Idee 2014, den ESC in einer temporären Mehrzweckhalle in St. Marx auszutragen, hat PULS 24 auch die Marx-Halle gefragt, ob sie den fit für den größten Musikwettbewerb der Welt wären. Ein einfaches "ja, das wäre umsetzbar" kam als Replik.
Ob der maroden Finanzlage wird eine völlig neue Halle wahrscheinlich gar kein Thema sein - wenn wir denn überhaupt gewinnen.
Fix ist beim ESC ja bekanntlich nichts. Auch, wenn die Buchmacher beim Sieg von Conchita 2024 in Kopenhagen richtig lagen. Dem Vorjahressieger Nemo aus der Schweiz attestierten sie "nur" den zweiten Platz, so wie JJ heuer.
Es ist also noch alles drin. Fakt ist, Österreich wird am Samstag ziemlich sicher schwitzen.
Video: Die Spannung vor dem ESC steigt
Zusammenfassung
- Österreich hat mit JJ beim Song Contest in Basel heuer gute Karten, das Ding zehn Jahre nach dem ESC in Wien erneut zu gewinnen.
- Aber, wie fit wäre Österreich für eine neuerliche Austragung eigentlich?
- Geht es nach der Wiener Stadthalle dürfte einem neuerlichem Ausrichten der Großveranstaltung wenig im Weg stehen, teilt man PULS 24 mit.
- Aus Graz hört PULS 24: "Wir könnten den ESC definitiv beherbergen". Auch aus Innsbruck kommen motivierte Töne.