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Schulden trotz Musik-Millionen

Kurz vor seinem Tod: Rapper Xatar beantragte Insolvenz

Heute, 09:53 · Lesedauer 2 min

Der Deutschrapper Xatar wurde am Donnerstag tot in einer Kölner Wohnung aufgefunden. Obwohl er mit Musik und einem spektakulären Goldraub Millionen verdient hatte, soll der 43-Jährige zuletzt unter finanziellen Problemen gelitten haben.

Nach dem Tod von Rapper Xatar herrscht in der deutschen Hip-Hop-Szene weiterhin Schockzustand. Der 43-Jährige wurde tot in einer Kölner Wohnung aufgefunden. Laut Obduktion gibt es keine Hinweise auf Fremdeinwirkung – ein toxikologisches Gutachten steht noch aus.

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Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, hatte der Deutschrapper zuletzt mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Wenige Monate vor seinem Tod soll beim Amtsgericht Köln ein Insolvenzverfahren beantragt worden sein. Aus dem offiziellen Beschluss geht hervor: Xatar war zahlungsunfähig.

Das Verfahren wurde am 26. September 2024 offiziell eröffnet. Gläubiger hatten bis Ende November Zeit, ihre Forderungen anzumelden. Wie die "Bild" berichtet, habe Xatar den Antrag selbst gestellt und zugleich eine Restschuldbefreiung beantragt. Diese sei auch genehmigt worden.

Rapper durfte Musik-Einnahmen behalten

Der deutschen Insolvenzordnung entsprechend, durfte Xatar als Selbstständiger seine Einnahmen aus der Musik behalten. Das bedeutet: Einkünfte aus Auftritten, Streaming und Songrechten flossen nicht in die Insolvenzmasse. Unter Aufsicht konnte der Rapper somit weiterhin Geld verdienen, um sich finanziell zu erholen.


Ein Teil der Einnahmen dürfte jedoch zur Tilgung seiner Schulden verwendet worden sein.

Dem Insolvenzplan zufolge hätte Xatar innerhalb von drei Jahren schuldenfrei sein können. Doch dazu kam es nicht mehr.

Vom Rapper zum Goldräuber

Der iranischstämmige Musiker mit kurdischen Wurzeln startete Ende der 1990er-Jahre seine Karriere im Rap-Geschäft. 

2007 gründete er das Plattenlabel "Alles oder Nix Records" und machte sich schnell einen Namen in der deutschen Hip-Hop-Szene – mit Hits wie "Balla" und "Nr. 415".


Doch Xatar sorgte nicht nur musikalisch für Schlagzeilen. 2009 war er an einem spektakulären Goldraub beteiligt: Gemeinsam mit Komplizen überfiel er einen Goldtransporter und erbeutete Schmuck und Edelmetalle im Wert von rund 1,7 Millionen Euro.

2011 wurde er schließlich wegen schweren Raubes, Freiheitsberaubung und gefährlicher Körperverletzung zu einer Haftstrafe verurteilt – und 2014 vorzeitig entlassen.

Zusammenfassung
  • Der Deutschrapper Xatar wurde am Donnerstag tot in einer Kölner Wohnung aufgefunden.
  • Obwohl er mit Musik und einem spektakulären Goldraub Millionen verdient hatte, soll der 43-Jährige zuletzt unter finanziellen Problemen gelitten haben.