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Rammstein will Untersuchungs-Ergebnis kommende Woche vorlegen

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PULS 24 sprach mit einer Person aus dem Umfeld von Rammstein. Die interne Untersuchung zu den Vorwürfen müsse noch ausgewertet werden - das Ergebnis soll kommende Woche kommen. Die Rekrutierungs-Machenschaften von Alena M. seien der Band erst nach dem Konzert in Litauen bekannt geworden, die Extra-Partys für Lindemann seitdem Geschichte.

Die Vorwürfe gegen Rammstein und besonders Sänger Till Lindemann wiegen schwer. Dahingehend hatte das Management der Band eine interne Untersuchung angekündigt. Wie PULS 24 aus dem Umfeld von Rammstein erfahren hat, sind die Interviews abgeschlossen – bis Anfang kommender Woche soll ausgewertet und anschließend ein Ergebnis veröffentlicht werden.

Bestätigt wird aus dem Bandumfeld, dass die sogenannte "Row Zero" seit dem Konzert in Litauen, nach dem die ersten Vorwürfe bekannt wurden, gestrichen wurde. Ebenso gibt es keine separate Party für Till Lindemann und seine Gäste mehr. Dass es bei den meisten Konzerten zwei Partys gegeben hat – eine für die Band und eine für Lindemann – war bzw. ist dem Umfeld der Band und den restlichen Bandmitgliedern bekannt. Da seien die Türen immer offen gewesen.

Was dort laut Vorwürfen alles passiert sein soll, davon habe man keine Kenntnis. Dem gegenüber stehen aktuelle Recherchen des "Spiegels", der mit zahlreichen Personen gesprochen hat. Demnach war der Raum für die Lindemann-Party nicht immer direkt neben der Party für den Rest der Band und die Türen von Securitys bewacht.

Alena M.

Durch die ersten Vorwürfe der Irin Shelby Lynn nach dem Konzert in Litauen, ist auch "Casting-Direktorin" Alena M. in den Fokus der Band gerückt. M. hat offenbar gezielt junge Frauen für die Aftershowparty mit Lindemann rekrutiert. Man habe die Frau gesehen, weil sie da immer rumlief, aber was sie genau gemacht habe, sei vorher nicht bekannt gewesen.

Hätte man das System nicht mitbekommen und genauer hinsehen müssen? "Sicher, nachher bist du immer schlauer", heißt es zu PULS 24. Jetzt sei es naheliegend.

Aus dem Umfeld der Band wird erneut bestätigt, dass M. keine Angestellte der Rammstein GbR – der Firma hinter der Band – war. Sie sei auch nicht als freie Mitarbeiterin unterwegs gewesen. Recherchen ergeben allerdings, dass M. seit Jahren zumindest ein Naheverhältnis zu Lindemann pflegt.

"Vollkommen überrollt"

Selbst vor die Presse treten möchte die Band noch nicht. "Die sind vollkommen überrollt", schildert die Person aus dem Umfeld. Die restlichen Bandmitglieder "stehen hinter Lindemann", heißt es. Es seien Dinge passiert, die nicht in Ordnung sind. "Es wird miteinander diskutiert" und sie werden das hinbekommen, zeigt man sich überzeugt.

Vorwürfe

Lindemann – nicht die Rammstein GbR – hat bezüglich einiger gegen ihn gerichteter Vorwürfe eine renommierte Kanzlei beauftragt. Es macht Sinn für Lindemann, einen Medienanwalt zu engagieren, besonders, da die Vorwürfe hauptsächlich den Bandleader betreffen.

aut Aussendung von Lindemanns Anwälten "wurde wiederholt behauptet, Frauen seien bei Konzerten von Rammstein mithilfe von K.O.-Tropfen bzw. Alkohol betäubt worden, um unserem Mandanten zu ermöglichen, sexuelle Handlungen an ihnen vornehmen zu können. Diese Vorwürfe sind ausnahmslos unwahr".

Tourpause?

Eine Pause der aktuellen Stadiontour bis die Vorwürfe restlos geklärt sind, stehe derzeit nicht im Raum. Diese führt Rammstein im Juli auch zweimal ins Wiener Ernst-Happel-Stadion. Während die Grünen im Nationalrat eine Absage wünschen, fordert Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) Schutzzonen und ein Awareness-Team. 

ribbon Zusammenfassung
  • PULS 24 konnte mit einer Person aus dem Umfeld von Rammstein sprechen.
  • Die interne Untersuchung zu den Vorwürfen müsse noch ausgewertet werden - das Ergebnis komme kommende Woche.
  • Die Rekrutierungs-Machenschaften von Alena M. seien der Band erst nach dem Konzert in Litauen bekannt geworden, die Extra-Partys für Lindemann seitdem Geschichte.