Irland will bei Israel-Teilnahme auf Song Contest verzichten
"RTÉ ist der Ansicht, dass eine Teilnahme Irlands angesichts des anhaltenden und entsetzlichen Verlusts von Menschenleben im Gazastreifen unvertretbar wäre", heißt es darin. Das Kürzel RTÉ steht für Raidió Teilifís Éireann. Diese konkrete Ankündigung aus Irland geht über die deutliche Kritik mehrerer ESC-Teilnehmerländer und ihrer Sender hinaus, unter ihnen Spanien, Belgien und Slowenien.
Eine endgültige Absage aus Dublin gebe es allerdings erst, wenn die European Broadcasting Union (EBU) final entscheide, Israel teilnehmen zu lassen. Die öffentlich-rechtliche Anstalt sei zutiefst besorgt über die "gezielten Tötungen von Journalisten in Gaza, die Verweigerung des Zugangs für internationale Reporter zu dem Gebiet sowie über die Notlage der verbleibenden Geiseln".
Irland hat den ESC bereits siebenmal gewonnen und steht damit gemeinsam mit Schweden an der Spitze der Länder mit den meisten ESC-Siegen. Am Mittwoch forderte etwa auch die spanische Regierung erneut den Ausschluss Israels. Sollte dies nicht geschehen, müsse Spanien gegebenenfalls ebenso über einen Rückzug nachdenken, sagte Kulturminister Ernest Urtasun im Interview des staatlichen TV-Senders RTVE.
Zusammenfassung
- Irlands öffentlich-rechtlicher Sender RTÉ droht mit einem Boykott des Eurovision Song Contest 2026 in Wien, falls Israel am Wettbewerb teilnimmt.
- Begründet wird der mögliche Rückzug mit dem anhaltenden Verlust von Menschenleben im Gazastreifen, den gezielten Tötungen von Journalisten und der eingeschränkten Berichterstattung aus Gaza.
- Auch Spanien, Belgien und Slowenien äußern Kritik an einer israelischen Teilnahme; Irland ist mit sieben ESC-Siegen gemeinsam mit Schweden Rekordgewinner.