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Hisbollah-Fahne gezeigt

Kneecap sollen in Wien spielen - FPÖ fordert Absage

02. Aug. 2025 · Lesedauer 3 min

Die FPÖ spricht sich gegen einen Auftritt der Rap-Band Kneecap im Wiener Gasometer aus und kündigt eine Anzeige wegen Gutheißung terroristischer Straftaten gegen die Formation und den Betreiber des Gasometers an.

"Wer Terrorismus feiert und unterstützt, überschreitet jede rote Linie. Das hat nichts mit Kunst- oder Meinungsfreiheit zu tun", hielt der FPÖ-Politiker Leo Lugner via Aussendung fest. 

Kneecap hat zuletzt mit pro-palästinensischen und anti-israelischen Botschaften für Aufregung - und Ermittlungen - gesorgt. Der Band werden antisemitische Hassreden und Lobeshymnen auf die militante Hamas vorgeworfen. 

Veranstalter Racoon Live Entertainment hat ein Konzert der Nordiren für den 1. September angekündigt. Die Formation tritt laut eigenen Angaben für ein unabhängiges Palästina ein, vertritt diese Meinung aber unter anderem mit Parolen wie "Fuck Israel!".  

Von Festivals wie Hurricane und Southside wurden sie bereits ausgeladen. Kürzlich verweigerten die ungarischen Behörden Kneecap die Einreise für einen Auftritt beim Sziget-Festival.

Terroranklage 

Die britische Polizei hat unlängst wegen anti-israelischer Parolen eingeleitete Ermittlungen nach dem Gastspiel von Kneecap auf dem Glastonbury Festival eingestellt. "Die Beweise reichen nicht aus, um eine realistische Aussicht auf eine Verurteilung für jegliches Vergehen zu bieten", begründete die britische Polizei ihre Entscheidung.

"Wir haben ein historisches Konzert in Glastonbury gegeben und jeder, der unseren Auftritt gesehen hat, weiß, dass kein Gesetz gebrochen wurde", verkündete Kneecap daraufhin.

Gegen den Frontmann namens Liam Óg Ó hAnnaidh alias Mo Chara läuft allerdings noch eine Terroranklage, weil er im vergangenen Jahr bei einem Konzert in London eine Hisbollah-Fahne gezeigt und "Hoch Hamas, hoch Hisbollah" gerufen haben soll. Die vom Iran unterstützte libanesische Hisbollah-Miliz und die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas, die Israel bekämpfen, sind in Großbritannien verboten. Untersagt ist auch, sie zu unterstützen.

FPÖ für Absage

"Diese Gruppe ist dafür bekannt, Hamas und Terror in ihren Texten zu verherrlichen. Dass eine solche Veranstaltung mitten in Wien stattfinden darf, ist ein handfester Skandal", meinte nun Lugner. Der FPÖ-Politiker fordert die Behörden auf, "unverzüglich ein Veranstaltungsverbot auszusprechen". 

Eine APA-Anfrage an den Betreiber der Konzerthalle im Gasometer blieb bisher unbeantwortet. In Österreich waren Kneecap zuletzt vor drei Jahren Gast am Frequency Festival in St. Pölten.

"Kneecap"-Screening in Wien abgesagt

Ein Screening des Films "Kneecap", der die Geschichte der Rapper nacherzählt, wurde vor kurzem in Wien abgesagt. So wollte der Verein Volxkino den Film im Rahmen des Wiedner Kultursommers in einem Park zeigen, sah aber letztlich wegen "Drohungen" und "Sicherheitsbedenken" davon ab, wie die "Kronen Zeitung" berichtete. 

ÖVP-Gemeinderätin Caroline Hungerländer bezeichnete es als "völlig inakzeptabel", dass ein mit Steuergeld finanzierter Kulturverein "Terror-Verherrlichung und Antisemitismus" eine Bühne biete. Auch Johannes Pasquali, Bezirksparteiobmann der ÖVP-Wien, sprach sich in einer Aussendung gegen "extremistische Botschaften, unter dem Deckmantel von Kunst und Kultur" aus.

Zusammenfassung
  • Die FPÖ fordert die Absage des für 1. September geplanten Konzerts der nordirischen Rap-Band Kneecap im Wiener Gasometer und kündigt eine Anzeige wegen Gutheißung terroristischer Straftaten an.
  • Kneecap wird vorgeworfen, Terrorismus und die Hamas in ihren Texten zu verherrlichen, weshalb sie unter anderem von Festivals wie Hurricane, Southside und dem Sziget-Festival ausgeladen oder abgewiesen wurden.
  • Ein geplantes Screening des Films 'Kneecap' im Rahmen des Wiedner Kultursommers in Wien wurde wegen Drohungen und Sicherheitsbedenken abgesagt, während ÖVP-Politiker Kritik an der öffentlichen Förderung solcher Veranstaltungen üben.