Cartoon-Klassiker
Trump-Parodie: Weißes Haus empört über South Park
"Diese Serie ist seit über 20 Jahren nicht mehr relevant und hält sich mit uninspirierten Ideen in einem verzweifelten Versuch, Aufmerksamkeit zu erregen, mühsam über Wasser“, erklärte die Sprecherin des Weißen Hauses Taylor Rogers am Donnerstag. Bezug nimmt sie dabei auf die Kult-Cartoonserie South Park, die seit Jahrzehnten für ihren anarchistischen Humor bekannt ist und in der Vergangenheit immer wieder für Empörung sorgte.
Die erste Folge der mittlerweile 27. Staffel feierte am Mittwoch in den USA Premiere. In der Folge steigt Donald Trump unter anderem mit Satan ins Ehebett, wird jedoch schnell vom Teufel ausgelacht - unter anderem aufgrund seines kleinen Penis. Auch ein nackter Donald Trump, der durch die Wüste kriecht, ist in der neuen Folge zu sehen.
Die Episode dürfte der Trump-Regierung wohl nicht allzu gut gefallen haben. Sprecherin Taylor Rogers verteidigt in ihrem Statement den amtierenden US-Präsidenten.
"Präsident Trump hat in nur sechs Monaten mehr Versprechen gehalten als jeder andere Präsident in der Geschichte unseres Landes, und keine viertklassige Serie kann die Erfolgsgeschichte von Präsident Trump gefährden", so Rogers.
Heikler Deal für Medienkonzern
Lukrativ für das TV-Geschäft scheint die Serie jedoch auch noch 28 Jahre nach der Erstaustrahlung zu sein. Der Medienkonzern Paramount zahlte Berichten zufolge kürzlich stolze 1,25 Milliarden US-Dollar für die Ausstrahlung von South Park bei Comedy Central und im Streaming bei Paramount+.
Die Inhalte der neuen South-Park-Staffel sorgen zwar für Empörung seitens der US-Regierung, standen jedoch einem heiklen Deal zwischen Paramount und dem Weißen Haus schlussendlich nicht im Weg. Das Unternehmen hatte sich um eine Genehmigung der US-Regierung für eine Fusion mit der Filmproduktionsfirma Skydance bemüht.
Die US-Medienaufsichtsbehörde FCC genehmigte am Donnerstag die Fusion unter der Auflage, dass der zu Paramount gehörende Sender CBS seine redaktionelle Ausrichtung ändert. Künftig soll hier für US-Präsident Donald Trump geworben werden.
Erst vor wenigen Tagen verkündete Paramount, dass "The Late Show with Stephen Colbert" 2026 auf CBS abgesetzt wird. Stephen Colbert ist bekannt für seinen bissigen Humor, auch gegenüber Präsident Trump.
Dass South Park alsbald dasselbe Schicksal wie der Late Night Show droht, ist unwahrscheinlich. Der neue Vertrag mit Paramount ist auf eine Laufzeit von fünf Jahren angesetzt und verspricht zehn neue Episoden der Kultserie pro Jahr.
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Zusammenfassung
- Die Kultserie South Park verspottet in der ersten Folge der 27. Staffel US-Präsident Donald Trump, was zu scharfer Kritik des Weißen Hauses führte.
- Paramount zahlte kürzlich 1,25 Milliarden US-Dollar für die Rechte an South Park und sicherte sich einen Fünfjahresvertrag mit zehn neuen Episoden pro Jahr.
- Die US-Medienaufsicht FCC genehmigte die Fusion von Paramount mit Skydance unter der Auflage, dass CBS künftig für Präsident Trump wirbt.