Trump über Aus für Colberts "Late Show": "Ich liebe es"

Die Entscheidung hänge nicht mit Zuschauerzahlen, Inhalten oder Vorgängen im Unternehmen zusammen, versicherte der Sender. Dass CBS dies extra betonen muss, hat Gründe: Colbert zieht in seiner Sendung oft über Donald Trump her - und der CBS-Mutterkonzern Paramount geriet in den vergangenen Monaten ins Visier des US-Präsidenten. Dieser meinte auf seinem Online-Sprachrohr über den Moderator: "Sein Talent war noch kleiner als seine Einschaltquoten."

Trump warf der CBS-Sendung "60 Minutes" vor, im vergangenen Jahr ein langes Interview mit Kamala Harris, seiner Rivalin im Rennen ums Weiße Haus, so geschnitten zu haben, dass dies eine schwache Antwort kaschiert habe. "60 Minutes" bestritt dies und veröffentlichte auch ein Transkript, um die Vorwürfe zu widerlegen. Trump zog vor Gericht - und obwohl US-Medienrechtsexperten das Unternehmen in einer starken Position sahen, stimmte Paramount einem 16 Millionen Dollar schweren Vergleich zu.

Paramount braucht die Zustimmung der US-Regierung für einen schon länger ausgehandelten Eigentümerwechsel. Colbert hatte den Vergleich mit Trump in seiner Sendung diese Woche als "eine große fette Schmiergeldzahlung" bezeichnet.

Unterstützung von Jimmy Kimmel

Der Moderator übernahm die 1993 gestartete "Late Show" vor einem Jahrzehnt von David Letterman. Der Moderator Jimmy Kimmel, der seit 2003 beim Sender ABC die "Late Night Show" moderiert, sprach Colbert seine Unterstützung aus und beschimpfte dessen Sender CBS. "Ich liebe dich Stephen."

Trump teilte auch schon gegen Kimmel aus, der den US-Präsidenten in seiner Show ebenfalls häufig kritisiert. "Ich höre, dass Kimmel als nächster dran ist. Er hat noch weniger Talent als Colbert!"