Von 2 Kugeln getroffen
Graz-Überlebender: "Vergessen kann ich nicht"
Am 10. Juni starben neun Schüler:innen beim schrecklichen Amoklauf eines 21-Jährigen am Grazer BORG Dreierschützengasse. 11 weitere Menschen wurden teils schwer verletzt. Darunter Sam Askari.
Zwei Kugeln trafen den 16-Jährigen. Eine streifte seine Hand, die andere durchschoss seine rechte Gesichtshälfte. Er musste mehrmals operiert werden und war wochenlang im Spital, erzählte Askari am Mittwochmorgen in der ORF-Sendung "Guten Morgen, Österreich".
Während seiner Zeit im Spital hat Askari alias "Samiko" einen Rap-Song geschrieben. So könne er das Erlebte verarbeiten, "vergessen kann ich leider nicht", sagte er.
Er habe nach wie vor Probleme, Teile seines Gesichts zu bewegen und sein Auge zu schließen, sagte er. "Gott sei Dank geht es mir viel besser", so Askari.
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"Das wird immer in meinem Kopf bleiben. Alles, was ich machen kann, ist mein Leben zu leben und an gute Dinge zu denken und den schlechten keinen Raum zu geben", erklärte der 16-Jährige.
"Ohne sie hätte ich das nicht geschafft"
Kraft schöpfe er durch die Unterstützung von Lehrer:innen, Mitschüler:innen, seinen Freunden und seinen Eltern. "Ohne sie hätte ich das nicht geschafft."
Nun kann er sich, neben der Schule, auch wieder auf seine Musik konzentrieren. "Die Musik ist mein erster und großer Plan", so Askari. In "Guten Morgen, Österreich" gab er bereits eine erste Kostprobe seines neuen Songs (nachzusehen auf JOYN).
Er singt über das Leben und wie wichtig es ist, für sein Leben zu kämpfen.
Zusammenfassung
- Mehrere Wochen lang lag Sami Askari (16) nach dem Amoklauf in Graz im Juni diesen Jahres im Spital.
- Er wurde von mehreren Kugeln des Schützen getroffen - unter anderem im Gesicht.
- Nun versucht er, das Erlebte in einem Song zu verarbeiten.
- Vergessen könne er aber "leider nicht".