APA/Hans Klaus Techt

Jugendbande erpresste Schutzgeld von Handyshop-Besitzer

0

In Wien sind vier Jugendliche festgenommen worden, die einen Handyshop-Besitzer in Meidling unter dem Einsatz von Messern und eines Molotowcocktails erpresst haben sollen, um Schutzgeld zu zahlen.

Dies berichtete die Tageszeitung "Heute" am Montag. Die Polizei verwies auf APA-Anfrage auf einen Medientermin am Dienstag.

"Nein Bro"

Dem Bericht zufolge kamen die Jugendlichen am 12. September, mit Sturmhauben maskiert und mit Messern bewaffnet, in das Geschäft, zerschlugen Schaufenster und stahlen mehrere iPhones. Zwei Tage später wurde ein Shop-Fenster mit illegalen Böllern aufgesprengt.

Dann erhielt der Besitzer "Heute" zufolge eine SMS mit dem Inhalt: "Brat, (...) es stehen vier gute Männer zur Verfügung, die deinen Geschäft 24h bewachen könnten (...) es würde sich für dich auszahlen." Dies lehnte der Eigentümer aber mit den Worten "Nein Bro" ab.

Molotowcocktail ins Geschäft geworfen

Die Ablehnung dürften die erst 15, 16 und 18 Jahre alten Verdächtigen nicht akzeptiert haben. Am 19. September sollen die jungen Männer am helllichten Tag einen Molotowcocktail durch die Türe des Geschäfts geworfen haben. Die meterhohe Stichflamme verfehlte dabei die Frau des Besitzers nur knapp.

Überwachungsaufnahmen konnten die Jugendlichen schlussendlich überführen, als sie an einer Tankstelle ihre Glasflaschen mit Benzin befüllten. Laut "Heute" wurde bei ihnen auch eine Liste mit weiteren mutmaßlichen Schutzgeld-Opfern und "ihnen anzudrohenden Foltermethoden" gefunden.

Ermittlungen laufen

Gegen die vier Verdächtigen wird wegen Sachbeschädigung, schweren Raubes im Zuge einer kriminellen Vereinigung sowie schwerer Erpressung und versuchter absichtlicher schwerer Körperverletzung ermittelt. Der Anwalt Philipp Wolm verteidigt einen der mutmaßlichen Mittäter.

ribbon Zusammenfassung
  • In Wien sind vier Jugendliche festgenommen worden, die einen Handyshop-Besitzer in Meidling unter dem Einsatz von Messern und eines Molotowcocktails erpresst haben sollen, um Schutzgeld zu zahlen.
  • Dem Bericht zufolge kamen die Jugendlichen am 12. September, mit Sturmhauben maskiert und mit Messern bewaffnet, in das Geschäft, zerschlugen Schaufenster und stahlen mehrere iPhones.
  • Zwei Tage später wurde ein Shop-Fenster mit illegalen Böllern aufgesprengt.
  • Am 19. September sollen die jungen Männer am helllichten Tag einen Molotowcocktail durch die Türe des Geschäfts geworfen haben.
  • Gegen die vier Verdächtigen wird wegen Sachbeschädigung, schweren Raubes im Zuge einer kriminellen Vereinigung sowie schwerer Erpressung und versuchter absichtlicher schwerer Körperverletzung ermittelt.