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Ziel verfehlt: Erst zwei Drittel der Über-65-Jährigen geimpft

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Das von der Regierung ausgegebene Ziel, bis Ende April alle interessierten Seniorinnen und Senioren mit der ersten Dosis zu versorgen, wurde nicht ganz erreicht. Zwei von drei über 65-Jährigen haben bis Sonntag ihre erste Corona-Impfung erhalten.

Obwohl zuletzt viel vom "Impfturbo" die Rede war, gab es vorige Woche keine neuen Rekorde. In der bisher stärksten Woche wurden Mitte April 361.325 Impfungen durchgeführt. Vorige Woche waren es 341.453. Insgesamt sind nun 2,3 Millionen Menschen zumindest teilimmunisiert (26,3 Prozent der Einwohner), davon haben 852.441 den vollen Impfschutz (9,6 Prozent).

Wie die am Montag publizierten Impfzahlen zeigen, hat die Impfung der jüngeren Senioren im April zwar deutlich an Fahrt gewonnen: Waren zu Monatsanfang erst 16,6 Prozent der 65- bis 74-jährigen geimpft, waren es am Sonntag 64,3 Prozent. Die Durchimpfung aller Über-65-Jährigen innerhalb Aprils, wie dies am 5. März noch von Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) angekündigt wurde, wurde aber nicht geschafft.

Kurz hatte damals gesagt, dass jeder über 65-Jährige "noch im April seine Impfung erhalten wird". Zuvor hatte sich das Nationale Impfgremium damals dafür ausgesprochen, AstraZeneca auch bei Seniorinnen und Senioren einzusetzen. Auch der damalige Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) sagte den Seniorinnen und Senioren die erste Dosis noch im April zu.

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Flächendeckend eingehalten wurde die Ankündigung allerdings nicht. Österreichweit wurden bisher laut APA-Berechnungen 68,5 Prozent der über 65-Jährigen zumindest einmal geimpft. In zwei Bundesländern ist der Anteil der Geimpften über 65-Jährigen am geringsten: 61,8 Prozent sind es in Wien und 64,3 Prozent in Salzburg. Am meisten sind es im Burgenland (77,8), Vorarlberg (73,3) und Tirol (72,3). Dahinter folgen die Steiermark (69), Oberösterreich (67,7) sowie Niederösterreich und Kärnten (68,4).

Bei der ältesten Bevölkerungsgruppe ab 85 stagniert der Anteil der geimpften Personen dagegen seit Mitte April knapp unter 70 Prozent. Am höchsten ist der Anteil der Geimpften mittlerweile bei den 75- bis 84-Jährigen (74 Prozent).

Der stärkste Impftag war auch vorige Woche der Freitag mit 77.319 Impfungen. Das ist nur knapp weniger als der bisherige Rekord vom 9. April (77.464) - ebenfalls ein Freitag. Am gestrigen Sonntag waren es dann nur 16.265 Impfungen.

Bei einer Umfrage der Universität Wien im März hatten mehr als drei Viertel der über 65-Jährigen angegeben, sich impfen lassen zu wollen - allerdings nur mit dem Biontech/Pfizer-Wirkstoff. Deutlich geringer war die Impfbereitschaft damals bezogen auf andere Hersteller, besonders unpopulär war AstraZeneca. Mit Pfizer wurden bisher auch die meisten Impfungen durchgeführt (2,2 Millionen), vor AstraZeneca (680.000) und Moderna (290.000). Janssen, wo eine Dosis zur vollen Immunisierung ausreicht, wurde bisher 127 Mal verimpft.

ribbon Zusammenfassung
  • Das von der Regierung ausgegebene Ziel, bis Ende April alle interessierten Seniorinnen und Senioren mit der ersten Dosis zu versorgen, wurde nicht ganz erreicht. Zwei von drei über 65-Jährigen haben bis Sonntag ihre erste Corona-Impfung erhalten.
  • Wie die am Montag publizierten Impfzahlen zeigen, hat die Impfung der jüngeren Senioren im April deutlich an Fahrt gewonnen: Waren zu Monatsanfang erst 16,6 Prozent der 65- bis 74-jährigen geimpft, waren es am Sonntag 64,3 Prozent.
  • Die Durchimpfung aller Über-65-Jährigen innerhalb Aprils, wie dies am 5. März noch von Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) angekündigt wurde, wurde aber nicht geschafft.
  • Kurz hatte damals gesagt, dass jeder über 65-Jährige "noch im April seine Impfung erhalten wird". Zuvor hatte sich das Nationale Impfgremium damals dafür ausgesprochen, AstraZeneca auch bei Seniorinnen und Senioren einzusetzen.
  • Auch der damalige Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) sagte den Seniorinnen und Senioren die erste Dosis noch im April zu.
  • Flächendeckend eingehalten wurde die Ankündigung allerdings nicht. Österreichweit wurden bisher laut APA-Berechnungen 68,5 Prozent der über 65-Jährigen zumindest einmal geimpft.