Solidarität
Nach Amoklauf: Die stillen Helden von Graz
Der Amoklauf in Graz ist die bisher schlimmste Bluttat, die sich an einer Schule in Österreich ereignet hat. Neben tiefer Trauer spürt man nach dem Amoklauf am BORG Dreierschützengasse auch auch eines: Zusammenhalt.
Die Solidarität und Hilfsbereitschaft vieler Grazer:innen ist so groß wie nie. Während Dutzende Opfer im Spital behandelt werden, spenden Hunderte Menschen Blut.
Große Solidarität bei Blutspendeaktion
Christian Steinscherer, Leiter des Blutspendedienstes in Graz, erklärt im Interview mit Café PULS, dass innerhalb kürzester Zeit eine Sonderblutspendeaktion gestartet wurde.
"Wir waren zum Schluss mit 15 Personen vor Ort und haben dort versucht, die große Menge an Personen, die große Solidarität gezeigt haben, für die Blutspende abzuwickeln", so Steinscherer.
Der Vorplatz des JUFA Hotels wird dabei zur Blutspendestation des Roten Kreuzes. Aufnahmen auf Social Media zeigen, wie Hunderte Menschen Schlange stehen.
250 Konserven gesammelt
"Insgesamt haben wir dort über 250 Konserven gesammelt und unser Team war bis zwei Uhr in der Nacht vor Ort im JUFA", erklärt Steinscherer im Interview.
"Es war eine ganz tief bewegte Stimmung und man hat gespürt, dass jeder, wenn er irgendwie nur kann, mithelfen möchte", weiß Gerhard Wendl, Gründer und Geschäftsführer des JUFA-Hotels.
Auch zahlreiche Vereinsmitglieder des Fußballvereins Sturm Graz folgten dem Blutspendeaufruf.
"Bitte, macht so viel Pizza wie einfach nur geht"
Auch der Restaurantbesitzer Philip Oswald von "Das Eggenberg" ist einer den stillen Helfer:innen in Graz. Sein Lokal lieferte den ganzen Tag lang kostenlose Pizzen an die Einsatzkräfte vor Ort.
"Ich bin hergefahren und habe zu den Mitarbeitern gesagt: 'Bitte, bitte macht so viel Pizza wie einfach nur geht'", erklärt Oswald. Wie viele Pizzen geliefert wurden, sei ihm gar nicht bewusst.
"Was willst du an so einem Tag anderes tun, wie probieren, mit dem, was du kannst, zu helfen", sagt Oswald.
Zusammenfassung
- Seit dem Amoklauf mit elf Toten in einer Grazer Schule herrscht in ganz Österreich große Trauer und Bestürzung.
- Nicht nur Sanitäter:innen, Ärzt:innen und Polizist:innen haben große Hilfe geleistet - auch viele stille Helfer:innen.