Wiener Missbrauchsfälle: Ermittlungen gegen Polizisten nach versandeter Anzeige
0Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt bestätigte auf PULS 24 Anfrage, dass gegen zwei Polizist:innen wegen des Verdachts auf Amtsmissbrauch ermittelt wird. Die Beamt:innen werden als Beschuldigte geführt und nun einvernommen.
Es geht um den Fall eines Wiener Sportlehrers, der bis Mai 2019 über 40 Buben im Alter von neun bis 14 Jahren missbraucht haben dürfte. Der Lehrer beging nach einer Hausdurchsuchung und vor einer möglichen Einvernahme 2019 Suizid. Bis dahin war er an einer Mittelschule tätig. Er arbeitete aber auch jahrelang bei Sportvereinen und in Feriencamps.
Erste Anzeige schon 2013
Wie der "Standard" berichtet hatte, erstattete ein ehemaliger Teilnehmer eines solchen Feriencamps schon im Jahr 2013 Anzeige. Doch die Anzeige versandete. Der Betroffene soll im Sommer 2006 im Sommercamp am Wolfgangsee im Bundesland Salzburg sexuell missbraucht worden sein. Er habe die Übergriffe, die im Rahmen einer Massage stattgefunden haben sollen, zunächst nicht als solche erkannt. Erst nach einer Therapiesitzung sei ihm das bewusst worden. 2013 erstattete er in einer Polizeiinspektion Niederösterreich Anzeige.
Anzeige versandet
Die Anzeige hätte an Staatsanwaltschaften in Salzburg und Oberösterreich weitergeleitet werden sollen, doch das soll damals nicht passiert sein. Opferanwältin Herta Bauer erstattete deshalb Anzeige wegen des Verdachts auf Amtsmissbrauch. Zwei Beamte werden nun als Beschuldigte geführt, wie die Staatsanwaltschaft PULS 24 bestätigte. Ein Polizist soll damals in der Inspektion im südlichen Niederösterreich tätig gewesen sein, eine andere Beamtin war beim Landeskriminalamt tätig. "Sie hätten die Anzeige weiterleiten müssen", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Eine Anklage liege aber noch nicht vor.
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Zusammenfassung
- Im Missbrauchsfall um einen Wiener Sportlehrer, der zahlreiche Schüler missbraucht haben soll, ging eine Anzeige aus dem Jahr 2013 verloren.
- Daher wird nun gegen zwei Polizist:innen ermittelt, wie die Staatsanwaltschaft PULS 24 bestätigte.
